Die Mitgliederversammlung der Vereinigung Evangelischer Freikirchen tagte in Magdeburg am 26. und 27. November 202 und begann mit mit einem Rückblick auf den Festgottesdienst, den die VEF zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im September gefeiert hat. Die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung zur Predigtgemeinschaft habe in dem Gottesdienst einen würdigen Rahmen bekommen, waren sich die Delegierten der 15 Mitgliedskirchen einig. Präsident Marc Brenner warb dafür, den Inhalt der Erklärung weiterhin in allen Freikirchenbünden bekannt zu machen: „Das gegenseitige Vertrauen ist ausgesprochen. Wo Vertrauen gepflegt wird, oder auch neu gelernt wird, tragen wir zum Miteinander in unserer Gesellschaft bei.“

Die auf der VEF-Webseite zu findende Handreichung enthält neben dem Wortlaut der Erklärung auch hilfreiche Tipps und Ermutigung, Neugier und Offenheit anderen Gemeinden und Kirchen gegenüber zu entwickeln. Veröffentlicht wurde im November auch ein Buch zum Thema: „Evangelisch predigen: Systematisch-theologische, homiletische und kirchenrechtliche Perspektiven auf die gemeinsame Erklärung von EKD und VEF zur Predigtgemeinschaft“, mit Beiträgen von Theologinnen und Theologen aus verschiedenen kirchlichen Traditionen.

In seinem Bericht kommentierte der Beauftragte am Sitz der Bundesregierung, Konstantin von Abendroth, die aktuelle Regierungssituation: „Gerade in Zeiten, in denen deutlich wird, dass eine freiheitliche Demokratie nicht selbstverständlich ist, ist das vorzeitige Scheitern einer Koalition zu bedauern.“ In den kommenden Wochen hieße es mehr denn je, für die politisch Verantwortlichen in unserem Land zu beten. Von Abendroth nahm Bezug auf die im Juni vom Vorstand der VEF veröffentlichte Erklärung „Gottes Liebe gilt jedem Menschen“. Darin spricht sich der Vorstand gegen Rassismus und gegen völkisches Denken aus. Im erwarteten Bundestagswahlkampf müssten Debatten über Migrationspolitik gemäßigt ablaufen, forderte der Beauftragte. Zu leicht würden sich in der aktuellen Zeit Vorurteile in Ablehnung äußern.

Dem entgegen Hoffnung zu säen, ist Teil der Rundfunkarbeit der VEF. Die Rundfunkbeauftragte Jasmin Jäger berichtete von Fernsehgottesdiensten aus Freikirchen und von einer geplanten Tagung im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt mit einem Vortrag über KI.

Die Kinder in den Fokus stellte Claudia Rohlfing, die als Gast die Perspektive der AG „Arbeit mit Kindern“ vorstellte. „Auf Augenhöhe mit den Kindern Wegbegleitende sein und Kindern ihren Wert zusprechen“, sei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den verschiedenen Freikirchenbünden das große Anliegen. Die AG ist offen für Interesse und weitere Teilnehmende.

Das 100-jährige Jubiläum der VEF, das am 29. April 2026 gefeiert werden wird, wurde in den vergangenen Monaten zum Anlass genommen, Schwerpunkte für die VEF zu erarbeiten. Zu drei Kernaufträgen wurde Feedback eingeholt: Es soll sichtbar gemacht werden, wie sehr sich Freikirchen in der Gesellschaft einsetzen, Plattformen für Begegnungen und Partnerschaften ermöglichen und trotz Unterschieden die Beziehungsebene der Mitgliedsbünde stärken.

Ein besonderer Abschied wurde auch bekannt gegeben. Hartmut Leisinger steigt vorzeitig aus der Arbeit des Vorstandes aus. Er wurde in die Leitungsstelle der weltweiten Heilsarmee berufen, die sich in London befindet. Dort wird er ab dem kommenden Jahr Leiter der weltweiten Revision und steht daher als Delegierter der Heilsarmee in Deutschland nicht weiter zur Verfügung.

Die Mitgliederversammlung der VEF trifft sich halbjährlich und kommt am 9. April 2025 in Kassel wieder zusammen.

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