Am 06.11.2023 übte Christina Mekelburger im Rahmen der Zoom-Abende zur Mennonitischen Familienforschung mit den Teilnehmenden, alte Schriften zu lesen. Sie hat bereits alte Texte für die Mennonitische Forschungsstelle transkribiert. Astrid von Schlachta konnte sie gewinnen für einen Abend mit einem Brief des Pfälzer Mennoniten-Predigers Peter Weber (1731-1781). Die Mennonitische Forschungsstelle besitzt eine große Sammlung seiner Briefe. Er war vom Pietismus inspiriert und einerseits sehr geachtet, andererseits löste er heftige Kontroversen aus.

Peter Weber förderte das Bibelstudium in Hauskreisen, was den Mennoniten davor fremd war. Ein Teil der Widerstände, die er und seine Anhänger erfuhren, mag in der Sorge begründet gewesen sein, nach außen missionarisch zu wirken, was ihnen seit 100 Jahren, seit der Menistenkonzession von 1664, verboten war, und dabei die erlaubte Zahl von 20 Personen zu überschreiten, die sich damals maximal treffen durften. Das erläuterte Astrid von Schlachta eingangs kurz. Christina Mekelburger zeigte, wie man sich zunächst einen Eindruck verschaffen kann, um welche Art von Text es sich handelt und wie man dann mit den am leichtesten lesbaren Worten beginnt. Die Gruppe schaffte es, den ganzen Text eines Briefes von 1766 zu entziffern. Der Abend war so kurzweilig, dass es sicher eine Fortsetzung geben wird.

Am Montag 04.12. 2023 wird Hermann Hage über die Familie Habecker berichten: Die Familie Habecker, die zu einem kleinen Teil von der Pfalz auf dem Umweg über das Elsass Anfang des 19. Jahrhunderts nach Bayern kam, gehört den Amischen Mennoniten an. Sie ist erstmals in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts im Kanton Bern genannt. Heute leben Habecker im Berner Jura, in Indiana, Pennsylvania und eben in Bayern. Im Rahmen seiner Arbeit zu den Amischen im Bayern im 19. Jahrhundert hat Hermann Hage die Geschichte des sehr mobilen bayerischen Familienzweiges näher kennengelernt, ihre innerbayerischen Wanderungsbewegungen und ihre Rolle in der amischen Gemeinde München beschrieben und auch festgestellt, dass es familiäre Beziehungen zwischen den Hage und den Habecker gibt.

Wie immer von 19:30 – 21 Uhr, Einwahl über https://www.mennonitischer-geschichtsverein.de/mennonitische-familienforschung-per-zoom/