MAINZ – Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) traf sich vom 22.-23. März 2006 in Mainz zu Ihrer 218. Mitgliederversammlung. Im Blick auf die aktuelle Diskussion um das drohende Todesurteil für einen vom Islam zum Christentum konvertierten Afghanen brachte die Versammlung ihre tiefe Besorgnis zum Ausdruck. Sie forderte die afghanische Regierung auf, „alles zu tun, um die baldige Freilassung des katholischen Mitchristen zu bewirken.“

Im Mittelpunkt der ACK-Vollversammlung standen u.a. der Vorbereitungsweg zur 3. Europäische Ökumenische Versammlung 2007 in Sibiu (Rumänien), die Impulse und Konsequenzen der 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates in Porto Alegre (Brasilien) und Überlegungen zu zukünftigen Arbeitsperspektiven der ACK.

In einem Vortrag referierte Prof. Michael Zulehner (Wien) über „Europa und die drei großen christlichen Traditionen“. Er hob hervor, dass sich die christlichen Kirchen mit ihren jeweiligen Stärken und Profilen aktiver in die Wertedebatte in Europa einbringen sollten. Die sozialen Trends der Entsolidarisierung und die negativen Folgen einer konsumistischen Lebenskultur forderten die Kirche dazu auf, entschiedene Anwälte der menschlichen Würde zu sein. Die vielfältige spirituelle Suche sei zudem ein Anlass für die Kirchen, sich auf die prägenden Quellen und Kräfte des Evangeliums zu besinnen und diese in ihrem Leben und Handeln sichtbar werden zu lassen.

In den Berichten über die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Porto Alegre wurde das offene Klima der Begegnung herausgestellt und die Erprobung des neu eingeführten Konsensverfahrens als insgesamt positiv bewertet. Die Vollversammlung habe, so wurde von den Teilnehmern betont, die bereichernde Vielfalt der Weltchristenheit lebendig werden lassen und wichtige Anstöße zur Weiterarbeit an zentralen Themen, wie der Globalisierung, des interreligiösen Gesprächs und der Ekklesiologie gegeben.

Der Abschlussbericht einer Arbeitskommission, die Überlegungen über die zukünftigen Perspektiven und Arbeitsstrukturen der ACK vorgelegt hatte, wurde entgegen genommen. U.a. soll ein Ausschuss für Kirche und Gesellschaft eingerichtet werde. Ebenso ist geplant, ein „Team von Experten“ als Unterstützung der kleiner werdenden Ökumenischen Centrale zu berufen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde der Vertrag von Pfarrerin Barbara Rudolph (EKD) als EKD-Referentin und als Geschäftsführerin der ACK um eine weitere Dienstzeit verlängert.

Der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ist das repräsentative Forum der kirchlichen Ökumene in Deutschland. Zu ihr gehören insgesamt 16 Mitgliedskirchen und 4 Gastmitglieder. Neben der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Deutschen Bischofskonferenz sind die orthodoxen und orientalischen Kirchen sowie viele evangelische Freikirchen und andere Kirchen Mitglieder der ACK.

Q: Ökumenische Centrale