Vor 75 Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland von fünf Mitgliedskirchen gegründet. Inzwischen gehören 25 christliche Kirchen und Gemeinschaften als Mitgliedskirchen und Gäste zu dem bundesweiten Netzwerk. Neben den beiden großen Kirchen in Deutschland, der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz, gehören zahlreiche hierzulande kleinere Kirchen zu den vertretenen Mitgliedern.
Im Vorfeld ihrer turnusmäßigen Mitgliederversammlung im Frühjahr lud die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen am Dienstag, dem 21. März, zu einem Festgottesdienst mit anschließendem Festakt in den Magdeburger Dom ein. Weit über 100 Gäste aus Kirche und Gesellschaft hatten sich zu dem 75. Jubiläum angemeldet, darunter auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haselhoff und Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris.
Die Festpredigt in dem gut gefüllten Magdeburger Dom hielt er griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis aus Berlin. Er würdigte in seiner Predigt die Bemühungen der „ökumenischen Vorfahren, die vor 75 Jahren, nahezu drei Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges, einen mutigen und längst überfälligen Schritt nach vorne wagten.“ Der in Deutschland geborene orthodoxe Bischof führte aus, dass die ACK „zum Sprachrohr für die verfolgten Geschwister auf der ganzen Welt und zum Ort der Begegnung für alle, die den Dialog der Liebe und der Einheit in der Tradition der letzten 75 Jahre fortführen wollen“ geworden ist.
Nachdem bereits die Liturgie des Gottesdienstes die 75-jährige Historie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland widerspiegelte, griff der deutsch-brasilianische Theologe Fernando Enns in seinem Festvortrag Meilensteine aus der Geschichte der ACK auf und würdigte in besonderer Weise das Wirken der Kirchen zur Zeit der deutschen Teilung. „Die Ökumenischen Versammlungen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung 1988/89 in Dresden und Magdeburg waren das umfangreichste und verbindlichste Unternehmen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DRR“ resümiert Enns dankbar und hob hervor: „Seit diesen Beiträgen sind die ethischen Themen auch in der ACK zumindest gleichrangig, für manche gar vorrangig vor den traditionellen dogmatischen Fragen geworden, ja zur eigentlichen Motivation des gemeinsamen, ökumenischen ‚Zeugnisses und Dienstes‘.“
Erzpriester Radu Constantin Miron, derzeitiger Vorsitzender der ACK in Deutschland, konnte beim sich anschließenden Festakt Kirchenleitungen aus 25 Mitgliedskirchen begrüßen und resümierte im Rückblick auf 75 Jahre Arbeit der ACK: „Durch die Jahrzehnte ist viel Vertrauen gewachsen, eine wirkliche Gemeinschaft ist entstanden. Wie jede gute Beziehung braucht sie Pflege. Wir arbeiten also weiter an der Einheit der Kirchen miteinander und untereinander.“
Die Texte von Predigt und Gastvortrag, sowie Bilder von dem Festakt sind auf der Seite: www.oekumene-ack.de abrufbar