BERLIN – Eigentlich hätten sich die Delegierten der 75. Mitgliederversammlung der Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden (VDM) vom 24. bis 25. April in Norden getroffen: Am Freitagabend wären sie aus allen 14 Mitgliedsgemeinden von Hamburg bis Neuwied und Krefeld bis Berlin dort eingetroffen, hätten sich gefreut, einander wiederzusehen, hätten sich versammelt zu einer Bibelarbeit zu Themen für das Täuferjahr und danach noch gemütlich beieinander gesessen – wenn da das Wörtchen „hätte“ nicht wäre: Die Pandemie hat einen großen Strich durch die Planung gemacht – Versammlungsverbot: Leben geht eben vor Tagen.

Der geschäftsführende Vorstand hat nach kurzer Beratung beschlossen: Die Sitzung wollen wir nicht ausfallen lassen. Also wurde flugs von allen Gemeinden eine schriftliche Einverständniserklärung zur Videokonferenz eingeholt (fristgemäß), da die „Verlegung“ ins Virtuelle laut Satzung als „Ortswechsel“ ausgelegt werden kann. Wer wollte, dem/ der wurde geholfen, die technischen Voraussetzungen auf dem Computer einzurichten – natürlich alles mit telefonischem Mindestabstand…

Am Abend des 17. April wird es eine „Probeschaltung“ geben: Jede/r Delegierte wählt sich ein und macht sich vertraut mit dem virtuellen Raum. Am 25. April um 9.30 Uhr geht es dann mit der ordentlichen MV der VDM los: Es muss über den Haushalt entschieden werden, der Vorstand möchte gerne entlastet werden, das Mennonitische Friedenszentrum Berlin wartet auf das Okay der Delegierten für die nächsten vier Jahre Arbeit – und noch vieles mehr. Die Nachwahlen in den Vorstand werden allerdings verschoben, da sie traditionell in geheimer Wahl stattfinden: Beide Nachzuwählende arbeiten bereits als „ständige Gäste“ im Vorstand mit und haben sich damit einverstanden erklärt, sich nun erst 2021 zur Wahl zu stellen.

„Die 75te“ wird in die Geschichte der VDM eingehen – hoffentlich als gelungenes Abenteuer!