BACKNANG – Am 24. und 25. Mai fand die jährliche Mitgliederversammlung der AMG (Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland) in Backnang bei Stuttgart statt. In diesem Rahmen fanden auch wieder Vorstandswahlen statt. Mit großem Dank aus der Versammlung wurden die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Volker Haury (Gemeinde Stuttgart), Ruth Raab-Zerger (Weierhof) und Megan Rosenwink (Bammental) bedacht. Bestätigt in ihrem Amt wurden Fernando Enns (Hamburg), Jan van Delden (Gronau), Rebecca Froese (Hamburg), Wolfgang Seibel (Ludwigshafen) und Kurt Kerber (Sinsheim). Doris Hege (Frankfurt) wurde erneut zur Vorsitzenden gewählt. Neue Vorstandsmitglieder sind Astrid von Schlachta (Weierhof) und Hannah Rosenfeld (Hamburg).
Weitere Themen waren die sogenannten Exklusivpartikel (die vier Soli: allein durch Gnade, allein durch Glauben, allein Christus, allein die Schrift). Traditionellerweise berufen sich aus der Reformation hervorgegangene Kirchen als Teil der gemeinsamen Grundlage auf diese vier Punkte, so auch die AMG auf ihrer Webseite. Aus der Gemeinde Augsburg gab es nun den Antrag, dies online zu ändern, weil diese Kurzformeln in der Täuferbewegung nicht grundsätzlich geteilt worden seien und es Widerspruch und auch Ergänzungsbedarf dazu gab. Die Frage wurde kontrovers diskutiert. Der AMG-Vorstand wird als Ergebnis der Gespräche die dringende Bitte an die Theologischen Studientage richten, dieses Thema 2020 zu bearbeiten, und danach weitere Schritte tun.
Der größte Themenblock beschäftigte sich mit der theologischen Aus- und Weiterbildung. Die AMG fördert Theologiestudierende und Vikare und Vikarinnen, die sich auf den hauptamtlichen pastoralen Dienst vorbereiten, und stellt mit der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg auch theologische Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, die ergänzend zu anderen Ausbildungsgängen wahrgenommen werden können. Dort arbeitet neben Prof. Dr. Fernando Enns die lutherische Pastorin Dr. Marie Anne Subklew, die von ihrer evangelisch-lutherischen Nordkirche für diese Aufgabe freigestellt ist. Sie stellte sich vor und gab durch eine Andacht Einblick in ihr (friedens-)theologisches Denken. Die Andacht wird in der nächsten Ausgabe der BRÜCKE abgedruckt werden.
Unter dem Dach der AMG gibt es einige mennonitische Bildungseinrichtungen, theologische Aus- und Weiterbildung betreiben etwa das Bildungszentrum Bienenberg oder die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen. Nicht zu vergessen sind die jährlichen Theologischen Studientage der AMG.
Ein weiteres Thema war die geplante Geschwisterschaft mit der kolumbianischen mennonitischen Kirche (IMCOL), hier stehen noch konkrete Schritte aus. Als Vertreterin der IMCOL sprach Maria León, die Theologie in Amsterdam studiert, zur Versammlung.
Weitere Punkte waren das anstehende Täufergedenken auf 2025 hin, die Finanzen, die vielfältigen Aktivitäten in den mennonitischen Werken, in überregionalen mennonitischen Organisationen und in der Ökumene. Informationen dazu gibt es im Berichtsheft, bei den Organisationen direkt und den Delegierten der Gemeinden. Es fällt zunehmend schwerer, alle Funktionen zu besetzen. So gibt es im AMG-Vorstand noch Platz für ein weiteres Mitglied, und auch die Teams um Brücke und Jahrbuch suchen Verstärkung.
Gerahmt wurde das Programm durch gemeinsames Singen, einen Gottesdienst mit der Mennonitengemeinde Backnang und mit zwei Andachten. Die nächste Mitgliederversammlung wird am 21.05.2020 auf dem Weierhof, als Auftakt vor dem Mennonitischen Gemeindetag stattfinden.
(Aaron Klaaßen)
Bildunterschrift: Der neugewählte AMG-Vorstand (es fehlt Hannah Rosenfeld) / Foto: Jakob Fehr