Rüstungsexporte und Migrationsabwehr stehen in einem engen Zusammenhang. In der Ägäis zeigt sich das in vielfältiger Weise. Die Europäische Union steigert ihre Ausgaben für Rüstung und Grenzsicherung, sie schließt ihre Grenzen für Menschen, die vor Krieg und Bürgerkrieg nach Europa fliehen möchten. Gleichzeitig werden Finanzmittel, die bisher der Entwicklungszusammenarbeit dienten, zunehmend für militärische Zwecke verwendet. In der Ägäis spielen Rüstungsexporte eine wichtige Rolle.

Gleichzeitig erleben Kirche und Diakonie in ihrer Arbeit mit Geflüchteten die konkreten Auswirkungen von militärischer Gewalt und Waffen „Made in Germany“. In vielen Kirchengemeinden in Europa engagieren sich Menschen für Geflüchtete aus Kriegsregionen, aber fragen auch verstärkt nach den Ursachen für Flucht und Migration wie auch nach den Folgen europäischer Migrations- und Sicherheitspolitik.

Auf der griechischen Insel Lesbos werden aus liegengebliebenen Rettungswesten geflüchteter Menschen Taschen hergestellt. Provozierend, solidarisch, bunt und nachhaltig. Jede dieser Taschen trägt den Stempel „SAFE PASSAGE“. Sie sind sprechende Objekte zur Forderung einer sicheren Einreise in die EU und eines würdigen Umgangs mit Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen müssen.

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) hat gemeinsam mit mehreren evangelischen Landeskirchen, dem Mennonitischen Friedenskomitee, Borderline Europe e. V., dem Berlin Information-Center for Transatlantic Security (BITS) und anderen Nichtregierungsorganisationen eine Broschüre zu Rüstungsexporten und Migrationsabwehr erarbeitet. Am Beispiel der griechischen Ägäis-Region werden deutsche Rüstungsexporte und europäische Grenzsicherung darstellt und dabei die Konsequenzen für geflüchtete Menschen vor Ort beschrieben.

Die Broschüre lässt sich hier herunterladen: