GÖTTINGEN – Im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht ist die erste kritische Untersuchung der Friedenstheologie des mennonitischen Theologen John Howard Yoder in Deutschland erschienen. John Howard Yoder (1927 – 1997) war der konsequenteste Vertreter des christlichen Pazifismus in Nordamerika. Geschrieben hat das Buch Hans-Jürgen Goertz.

Die Grundlagen für seinen christlichen Pazifismus hat Yoder im Europa der Nachkriegszeit gelegt: in seinen Untersuchungen zu den Gesprächen der frühen Täufer mit den Reformatoren in der Schweiz, in seinem theologischen Studium in Basel bei Karl Barth und Oscar Cullmann und in Gesprächen, die im Namen der Historischen Friedenskirchen mit Theologen der evangelischen Landeskirchen geführt wurden (Puidoux Theological Conferences). Wichtig wurden auch seine Kontakte mit Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen.

„Entstanden ist eine Theologie, die das täuferische Bemühen um eine korporative Nachfolge Jesu auf dem Weg des Friedens mit der Suche nach der Einheit der Kirchen verbindet (…). Hans-Jürgen Goertz zeigt, wie anregend und problematisch radikaler Pazifismus sein kann“ (Klappentext).

Hans-Jürgen Goertz, John Howard Yoder  –  radikaler Pazifismus im Gespräch, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 240 S., Hardcover, ISBN 978-3525570326.

One thought on “Radikaler Pazifismus im Gespräch – Neues Buch über John Howard Yoder”
  1. Ich weiß gar nicht, ob man ihn als „der konsequenteste Vertreter des christlichen Pazifismus in Nordamerika“ bezeichnen sollte. In den USA Pazifist zu sein, das ist einmal eine echte Herausforderung gewesen: im Ersten Weltkrieg (gegen eine aufgeheizte Volksstimmung) und im Zweiten Weltkrieg (gegen eine sendungsbewusste Kriegsideologie, die keinen Widerspruch akzeptierte). Insofern hatte z.B. Guy F. Hershberger eine viel schwerere Aufgabe. Als Yoder erwachsen war, war Pazifismus nicht mehr ungewöhnlich.
    Seine Bedeutung liegt eher darin, dass er den europäischen Theologen nahe genug stand, um sich mit ihnen auseinandersetzen zu können.

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