BIENENBERG – Am Freitag, dem 13. Mai, führt das Theologische Seminar Bienenberg, Liestal, einen eintägigen Studientag mit Dr. Ron Sider durch zum Thema „Die Welt verändern…“. Nachfolger und Nachfolgerinnen Jesu wissen aus eigener Erfahrung, dass Gott selbst lebensverändernd und weltverändernd wirkt und wirken will. Und dass Christen dabei sozusagen auch Jesu Handlanger sind, um Gottes Schalom, Heil und Frieden in dieser Welt einzubringen.

Himmelschreiende Zustände, Ungerechtigkeiten, Hunger und Gewalt in unserer Welt lassen sich nicht übersehen. Aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt vernehmen wir das Leid von Menschen genauso wie im direkten persönlichen Lebensumfeld. Entgegen aller anders lautenden Beteuerungen und Sonntagsreden ist die Würde des Menschen doch antastbar. Gerade auch die Gewalt in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen führt uns das zum Beispiel sehr deutlich vor Augen.

Der Referent des Studientages Ron Sider, Philadelphia, USA, hat gemeinsam mit einigen anderen bereits vor über 30 Jahren eben diese Themen auf die Tagesordnung gesetzt, und argumentiert, dass Nachfolge Jesu mehr ist als eine individuelle Heilsfrage. In ihr geht es auch darum, die Welt zu verändern.

Für viele gehört das heute zum Verständnis eines ganzheitlichen Evangeliums. Und auch aktuelle christliche Bewegungen, die sich z. B. „missional“ oder „emergent“ nennen, machen sich diese Themen zum Anliegen. Das heisst aber nicht, dass die Begründung und Umsetzung unter Christen kein (strittiges) Thema mehr wäre.

Im Studientag „die Welt verändern…“ geht Ron Sider in einem ersten Themenblock mit der Überschrift „Gewalt, Krieg, Abtreibung…“ der Frage nach, welche Orientierung wir zum Thema Gewalt von der Bibel her und aus der Geschichte der frühen Christenheit gewinnen können und wie Christen in der Nachfolge Jesu dessen erlösende Botschaft leben.

Ein zweites Thema am Abend befasst sich mit der Frage nach dem politischen Selbstverständnis evangelikaler Christen in Nordamerika und wie sie ihre Aufgabe in der Gesellschaft sehen und wahrnehmen. „Evangelikal“ ist mittlerweile zu einer Art Kampfbegriff geworden und wird, erst recht wenn er nordamerikanisch daher kommt, gerne mit mehr oder weniger militantem Fundamentalismus und politischer rechtskonservativer Prägung gleichgesetzt. Dass es hier ein differenziertes Bild zu zeichnen gilt und welche Ausbildungen jenseits von Klischees und Schubladen von links und rechts festzustellen sind wird Dr. Sider in einer Analyse und Einschätzung darlegen.

Dr. Ron Sider ist Professor für Theologie, ganzheitlichen Dienst und Gesellschaftspolitik, leitet die Initiative „Evangelicals for social action“ und ist Präsident des Sider Centers on Ministry & Public Policy.

Der Studientag beginnt um 10 Uhr und endet nach der Abendveranstaltung. Die Teilnahme kostet 100 CHF (incl. aller Mahlzeiten) und erfordert eine Anmeldung an info@bienenberg.ch.