FRESNO, Kalifornien – Die Mennonitische Weltkonferenz wird 2007 eine „Koinonia-Delegation“ nach Simbabwe schicken, um Austausch und Gemeinschaft mit ihren dortigen Mitgliedern zu fördern, die auch weiterhin vielerlei Leiden ertragen müssen. Die Delegation ist eine Reaktion auf Generalsekretär Larry Millers Versprechen „Wir werden Euch nicht vergessen“, das dieser im Namen der Teilnehmer bei der Schlussfeier der 14. Versammlung in Bulawayo 2003 den Simbabwern gab.

Außerdem wird zur Zeit eine noch weitreichendere Strategie mit dem Titel „Weltweite täuferische Diakonie“ als Reaktion auf die Konsultation zum Thema „Dienen“, die in Pasadena, Kalifornien (USA), im März 2006 stattfand, erarbeitet. MWK Vorstandsmitglieder und hauptamtliche Mitarbeiter brachten diese beiden Initiativen bei ihrem Treffen am 5.-6. Januar 2007 in Fresno, Kalifornien (USA), weiter voran.

Sie beschlossen, in den nächsten drei Jahren jeweils eine internationale „Koinonia-Delegation“ in eine bestimmte Region zu schicken. Das Hauptziel dieser Teams, die von MWK ernannt und aus den Mitgliedsverbänden und aus Freiwilligen ausgewählt werden, ist, Gemeinden beizustehen, die in schwierigen Verhältnissen leben, jedoch nicht, sofort mit Lösungen für deren Probleme aufzuwarten. Danisa Ndlovu, zukünftiger MWK-Präsident und Bischof der Brüder-in-Christus Gemeinden in Simbabwe, berichtete den MWK Vorstandsmitgliedern, dass in seinem Land „jeder Tag mehr Not und Elend mit sich zu bringen scheint.“ Ein Team wird im August nach Simbabwe gehen, wenn dort die jährliche BIC Konferenz stattfindet.

MWK möchte 2008 ein Team nach Asien schicken und arbeitet daran, die Begegnung einer Delegation der Konferenz der Mennonitengemeinden in den USA und zweier Gemeindeverbände in der Demokratischen Republik Kongo im Februar 2007 zu ermöglichen.

An dem die Diakone betreffenden Plan wird weiterhin gearbeitet, mit der Absicht, neben den bestehenden MWK Kommissionen eine weitere namens „Weltweite täuferische Diakone“ zu schaffen. Die Vorstandsmitglieder nannten drei Aufgaben dieser Kommission: aufmerksam auf Nöte innerhalb der weltweiten Täuferfamilie zu achten, die weltweite Gemeinschaft zum Gebet aufzurufen und konkrete Reaktionen zu organisieren.

Die Mehrheit der MWK Mitgliedsverbände befindet sich im Süden, viele von ihnen haben besondere Nöte und Bedürfnisse. Miller wies darauf hin, dass, während die Gemeinden ihre diakonischen Aufgaben in ihrem lokalen Umfeld wahrnehmen, was dem biblischen Konzept der ersten Christengemeinden entspricht, und während die mennonitischen Hilfswerke und Freiwilligendienste sehr freigebig auf Katastrophen weltweit reagieren, gleichzeitig die Aufmerksamkeit zu wenig gerade auf die weltweite täuferische Glaubensfamilie gerichtet wird. Die Kommission „Weltweite täuferische Diakone“ könnte diese Lücke füllen helfen. Was genauso wichtig ist: Diese Diakone könnten auch auf die verschiedenen Bedürfnisse der Gemeinden in der nördlichen Hemisphäre achten und der weltweiten Glaubensfamilie helfen, darauf zu reagieren.

Zu den Zielen gehört, eine offene Liste möglicher Diakonen zu erstellen und daraus Personen mit den geeigneten Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine bestimmte Zeit und für spezielle Aufgaben auszuwählen. MWK würde in gemeinsamer Beratung mit den gastgebenden Ländern vor den Einsätzen die notwendigen Vorbereitungen gewährleisten. Pakisa Tshimika, Co-Generalsekretär, und Miller werden den Vorschlag einer Kommission namens „Weltweite täuferische Diakone“ überarbeiten, damit das Exekutivkomitee im August konkrete Schritte beschließen kann. –

Die Vorbereitungen für die 15. Versammlung schreiten voran, und das Interesse in Paraguay und außerhalb wächst, besonders in Nordamerika und Europa, wo es wegen der vielen Umzüge in beide Richtungen sehr enge Beziehungen zu Paraguay gibt. Während seines Treffens vom 31. Juli bis 7. August in Asunción (Paraguay) wird das Exekutivkomitee darüber entscheiden, ob die „Tage der verschiedenen Kontinente“ fortgeführt werden sollen oder ob dazu übergegangen werden soll, das zentrale Thema in Form einer Art Lehrdienst jeden Tag aufzugreifen. Sie werden auch das Thema festlegen und dabei die Vorschläge in Betracht ziehen, um die jetzt gebeten wird.

Die finanzielle Lage der MWK insgesamt ist auch angesichts der Tatsache, dass die 15. Versammlung in Paraguay schon in 2 ½ Jahren stattfindet, normal. Es häufen sich die Ausgaben für die Versammlung und die Einnahmen, einschließlich des Tagungspreises, der noch nicht festgelegt ist, werden steigen, je näher die Versammlung rückt. Die Kosten werden deutlich höher sein als die für Afrika 2003. Dank -unter anderem- einer Gruppe von Sponsoren, die bedeutende finanzielle Zusagen für die laufenden Kosten in den vier Jahren bis 2009 gemacht haben, hat MWK das finanzielle Jahr mit schwarzen Zahlen abgeschlossen. –

Die Umsetzung des Beschlusses der Generalversammlung, die verschiedenen MWK Räte in Kommissionen umzuwandeln, ist noch im Gange. Die Generalversammlung selbst bleibt unverändert bestehen, jedoch befinden sich die Räte für „Frieden“ und für „Glaube & Leben“ in einer Übergangsphase. Die „Weltweite Missionsgemeinschaft“, deren nächstes Treffen in Verbindung mit der 15. Versammlung 2009 stattfinden wird, behält ihre derzeitigen Ziele und Mitglieder bei, soll aber bis 2009 eine MWK Kommission werden.

„Die Kommissionen werden aus verschiedenen Gruppen von Personen bestehen, die in Zusammenhang mit und im Auftrage der Generalversammlung an Themen arbeiten, die für die MWK Mitgliedsverbände von Bedeutung sind. Einige Kommissionen werden ständig arbeiten, andere werden nur vorübergehend bestehen“, sagte Miller. Während bislang alle Mitglieder der Generalversammlung auch Mitglieder der verschiedenen Räte waren, werden die Kommissionen aus einigen Mitgliedern der Generalversammlung und aus anderen Personen bestehen, die wegen ihrer speziellen Fähigkeiten in die Räte berufen werden. Die „Weltweite Missionsgemeinschaft“ wird die meisten Mitglieder der Kommission für Mission benennen. Die verschiedenen Räte trafen sich alle drei Jahre. Diese kleineren Gruppen werden sich häufiger treffen und, je nach Bedarf, eingehendere Arbeit leisten können, ergänzte Miller.

Beabsichtigt ist, mit vier Kommissionen zu beginnen: „Glaube & Leben“, „Frieden“, „Diakone“ und „Mission“.

Um die positiven Erfahrungen mit dem Konzept „Weltweite Gemeinden“ in Pasadena im März 2006 aufzugreifen, wird an einem Vorschlag gearbeitet, diese Idee neu zu formulieren und zu erweitern, um alle Mitgliedsverbände einzuschließen. „Die Idee der ‘Weltweiten Gemeinden’ wird in irgendeiner Form fortgeführt werden“, sagte Miller. –

Die MWK Vorstandsmitglieder werden 2007 an zwei bedeutenden internationalen Delegationen teilnehmen. Präsidentin Nancy Heisey wird eine Delegation von bis zu neun Personen, einschließlich Miller, nach Rom, Italien, begleiten. Damit wird auf eine Einladung des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen reagiert. Das Treffen am 19.-23. Oktober greift den Bericht über den fünfjährigen internationalen Dialog zwischen Mennonitischer Weltkonferenz und der Katholischen Kirche auf und wird sich näher damit befassen.

MWK kann wenigstens drei der 250 Plätze beim Weltweiten Christlichen Forum besetzen, das sich im November 2007 in Nairobi, Kenia, trifft. Der zukünftige Präsident Dansia Ndlovu, Miller und zumindest eine andere Person, die noch benannt werden muss, werden daran teilnehmen. Das Ziel dieses Forums ist es, Repräsentanten aller christlichen Kirchen zusammenzubringen, insbesondere die Evangelikalen und Pfingstkirchen, die normalerweise nicht mit Katholiken, Orthodoxen und Protestanten an einem Tisch sitzen. In den letzten acht Jahren wurden kontinentale Foren abgehalten, dieses wird das erste weltweite Forum sein.

Ferne Burkhardt, Mennonitische Weltkonferenz

Februar 2007 Übersetzung: Jürgen Moser