MÜNCHEN – Die Mennonitengemeinde München kümmert sich mit ihrer Pastorin Anna Janzen um Probleme von Flüchtlingen. Das Mennonitische Hilfswerk unterstützt diese Arbeit durch Übernahme von 50% der Kosten. Weitere Gemeinden sind eingeladen sich aktiv in der Migrationsarbeit einzubringen.

In der Zeitschrift der Mennonitischen Werke „Im Auftrag Jesu“ berichtet Christoph Landes von dem Projekt in München:

„Leben im Container- vor einigen Jahren sorgte ein fragwürdiges Unterhaltungskonzept im Fernsehen für Aufsehen. Freiwillige leben in einem Wohncontainer und werden ständig von Kameras beobachtet. Von vielen wurde das als menschenunwürdig bezeichnet.

Leben im Container – seit Jahren steht auf einem Parkplatz in München ein Containerdorf der ganz anderen Art. Kaum jemand spricht darüber, kaum jemand sagt, das Leben dort sei für Menschen unwürdig. Eine Flüchtlingsunterkunft in München ist in übereinander gestapelten Wohncontainern eingerichtet. 230 Familien leben dort. Zusätzlich werden dort in Kürze noch 30 unbegleitete Minderjährige untergebracht. Die Bewohner kommen aus verschiedenen afrikanischen Ländern, aber auch aus Afghanistan und Irak.

Auf engem Raum unter schwierigen Bedingungen, oft von der Flucht und der Verfolgung im Heimatland traumatisiert, brauchen Flüchtlinge Hilfe. Die Probleme sind vielfältig. Ein Beispiel: Für Kinder von Flüchtlingen besteht keine Schulpflicht. Das Interesse der Schulbehörde in München ist gering, mehr Ausländer in den Klassen aufzunehmen. Die Eltern wissen oft nicht, dass ihre Kinder Anrecht auf Unterricht haben. So werden die Kinder in ihren Entwicklungsmöglichkeiten beschnitten.

Die Mennonitengemeinde München will sich mit Anna Janzen, ihrer Pastorin, um Probleme der Flüchtlinge kümmern. Die Arbeit wird zusammen mit der Flüchtlingsbetreuung der Caritas koordiniert. Vor allem soll den Kindern und Jugendlichen im Container der Schulbesuch ermöglicht werden. Darüber hinaus betreut Anna seit langem äthiopische Frauen.

Eine Projektarbeit wie diese könnte auch in anderen Gemeinden entstehen. Das Hilfswerk unterstützt die Gemeinde München durch Übernahme von 50% der Kosten. Es gibt keine starren Vorgaben, wie die Migrationsarbeit einer Gemeinde aussehen muss, um gefördert zu werden. Das Anliegen sollte von der Gemeinde getragen werden und nicht nur eine Einzelinitiative sein. Nähere Informationen bei Christoph Landes in der MH-Geschäftsstelle.

Christoph Landes, www.menno-hilfswerk.de