BAMMENTAL – Der Verband der Mennonitengemeinden in Baden-Württemberg K.d.ö.R. beantragt die Vollmitgliedschaft in der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) Baden-Württemberg, nachdem sich die Mitgliederversammlung am 25. Juni 2005 mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen hat. Diesem Beschluss ging eine längere, teilweise kontroverse Debatte voraus. Einige der Mitgliedsgemeinden ließen im Protokoll die Gründe ihrer ablehnenden Haltung festhalten.

Der Vorstand hält es für fair, den eigenen Gemeinden und den Mitgliedskirchen der ACK in Baden-Württemberg gegenüber, einige dieser Bedenken der Minderheit mit dem Mitgliedsantrag als Erklärung mitzugeben. Nachfolgend die Erklärung im Wortlaut:

Erklärung zum Antrag auf Vollmitgliedschaft in der ACK-Baden-Württemberg

Der Verband der Mennonitengemeinden in Baden-Württemberg, K.d.ö.R. (VdM-BW) beantragt die Vollmitgliedschaft in der ACK-Baden-Württemberg, nachdem sich seine Mitgliederversammlung am 25.6.05 mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen hat. Einige Mitgliedsgemeinden hätten es lieber gesehen, der VdM-BW wäre assoziiertes Mitglied geblieben. Trotz zum Teil schwerwiegender Bedenken kam aus keiner Gemeinde ein förmliches Veto zur ACK-Vollmitgliedschaft. Wir halten es nun für fair den eigenen Gemeinden und den Mitgliedskirchen der ACK gegenüber, einige der Bedenken mit dem Mitgliedsantrag als Erklärung mitzugeben.

Alle Gemeinden betonten, dass sie vor Ort die Zusammenarbeit mit Christen aus anderen Kirchen wünschen und praktizieren. Überregionale ökumenische Institutionen werden jedoch von manchen skeptisch betrachtet.

Ganz einverstanden sind alle Gemeinden mit der Formulierung, Grundlage der ACK sei „das Wort Gottes, wie es die Heilige Schrift bezeugt“.

Das Bekenntnis von Nizäa-Konstantinopel (381) hat, anders als das Apostolische Glaubensbekenntnis, in unserer Tradition kaum eine Rolle gespielt. Manche seiner Formulierungen werden als fremd empfunden. Die Aussage, es sei „Auslegung der Heiligen Schrift“, verstehen wir so, dass die Schrift auf jeden Fall Priorität hat. Das Bekenntnis der „einen Taufe zur Vergebung der Sünden“ wirft Fragen auf. Nach unserem Verständnis setzt die Taufe Sündenerkenntnis und Umkehr voraus. Gerade in der Tauftheologie und -praxis gibt es bis heute großen Dissens zwischen den Kirchen.

Grundanliegen unserer Gemeinden ist die Nachfolge Jesu, wie sie das Neue Testament in seiner Schilderung von Leben und Lehre Jesu ermöglicht. Das Leben Jesu und sein Beispiel für die Ethik der Gemeinde werden jedoch im Bekenntnis von Nizäa-Konstantinopel ebensowenig erwähnt wie im Apostolischen Glaubensbekenntnis. Beide gehen von der Geburt Jesu direkt zu seinem Leiden und Tod. In diesem Defizit mag ein Grund dafür liegen, dass dieses Bekenntnis uns fremd bleibt.

Fragen gibt es in einigen Gemeinden auch zur Lehre und Struktur der römisch-katholischen Kirche. Dabei geht es u.a. um das Papsttum und die Rolle der Maria.

Wir halten es für angemessen im Sinne eines transparenten Umgangs miteinander, diese Fragen weiterzugeben. Wir hoffen, der Austausch und die Zusammenarbeit in der ACK können in diesen und anderen Fragestellungen mit der Zeit zu Klärungen führen.

Nach den Beiträgen bei der MV, Möckmühl 25.6.05 formuliert vom VdM-BW Vorstand, Bammental, 13.7.05

Mehr zur ACK-BW unter www.kirchen.de/ack/ackbw/