MWK / MCC – Hunderttausende haben in Zimbabwe ihre Häuser verloren, nachdem die Regierung eine „Säuberungsaktion“ durchgeführt hat. Viele müssen jetzt, in der kältesten Zeit des Jahres im freien Schlafen. Das MCC stellt 5.000 Decken für die notleidenden Familien zur Verfügung weitere Spenden für den Kauf von Decken werden angenommen.

Die Mennonitische Weltkonferenz ruft weltweit alle Täuferischen und mit der MWK verbundenen Gemeinden auf, den 24. Juli als Gebetstag für die gegenwärtige Situation in Zimbabwe zu begehen. Zusätzlich zu den politischen Verhältnissen steht eine Dürreperiode und wirtschaftliche Not bevor.

Action by Churches Together (ACT) meldet, dass vorsichtige Schätzungen davon ausgehen, dass seit Ende Mai 250.000 Menschen vertrieben wurden, als Polizei und Militär in Zimbabwe mit der „Operation Murambatsvina“ (Ordnung wiederherstellen/ Säuberung) begann. Amnesty International berichtet, dass drei Menschen durch die Vertreibungen ihr Leben verloren haben.

Die Regierung gibt an, die Kampagne zielt auf illegale und informelle Geschäfte und Vorgänge: angebliche illegale Siedlungen und Häuser, Straßenkinder, Obdachlose, Straßenhändler und Geldwechsler. Die offiziellen Regierungsstellen versprechen dabei, die Wohnungsnot anzugehen.

Die Zerstörung von Unterkünften und Marktständen und die Zwangsumsiedlung der informellen Händler begann in der Hauptstadt Harare. Von dort aus wurde sie aufs ganze Land ausgebreitet.

Schon bevor die Zerstörungen begannen sah sich Zimbabwe mit einer Dürre konfrontiert, einem fast vollständigen Ausfall der Ernte und einer zusammengebrochenen Wirtschaft. ACT meldet, dass die Zerstörungen den Lebensunterhalt von Hunderttausenden von Menschen vernichtet, in einer Zeit, in der 70 % Arbeitslosigkeit in Zimbabwe herrscht.

„In Bulawayo wie überall im Land mussten viele von uns hilflos zusehen, wie die kleinen Händler fliehen mussten als ihre Stände zerstört wurden und ihnen ihre Waren weggenommen wurden“ berichten die MCC-Vertreter in Zimbabwe Doris und Jethro Dube.

„Die Nächte sind sehr kalt. Einige Menschen müssen im freien Schlafen. Wir müssen so schnell wie möglich etwas tun.“ berichtet Danisa Ndlovu, (Bischof der Brüder in Christo in Zimbabwe und Vizepräsident der MWK), „Diese Menschen haben große Not. Manche von ihnen haben alles verloren, auch ihre Kleidung“

MCC stellt 60.000 US$ zur Verfügung, um Decken zu kaufen und diese mit Hilfe der Kirchen in Bulawayo an die Menschen zu verteilen. Die Decken werden in Zimbabwe gekauft.

MCC und Bischof Ndlovu arbeiten in Bulawayo zusammen mit anderen Kirchen um ein Projekt für die bedürftigen Menschen zu starten. Eine christliche Einsatzgruppe wird mit der Umsetzung im Juli/August beginnen, um der Not der Menschen zu begegnen.

Die Brüder in Christo in den USA haben bereits 5.000 US$ an die Brüder in Christo in Zimbabwe für Nothilfemaßnahmen weitergegeben. MWK-Mitarbeiter berichten von einigen Anfragen wie man sich an der Hilfe in Zimbabwe beteiligen kann.

Die Mennonitische Weltkonferenz ruft weltweit alle täuferischen Gemeinden auf, am 24. Juli gemeinsam mit den Kirchen in Zimbabwe für das Land und die vertriebenen Menschen zu beten.

„Gebete ändern die Dinge! Inmitten der vielen Herausforderungen, durch die unser Land geht beten wir dafür, dass Gott zeigt, dass er der Herr ist…, dass er uns die großen und mächtigen Dinge zeigt, von denen wir nichts wissen,… Gottes Wille wird immer das Beste für uns sein.“ sagte Bischof Ndlovu.

Bischof Ndlovu merkt noch an, wie bewegt er war, als bei einem Konfessionsübergreifenden Gebetstreffen in der Brüder in Christo Kirche in Bulawayo im Juni Katholiken, Baptisten, Lutheraner, Evangelikale und Pfingstler zusammen für ihr Land und für die Vertriebenen beteten.

Quelle: MWK / MCC / Mennonitisches Hilfswerk