Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat Papst Leo XIV. ökumenische Glückwünsche übermittelt und seine Bereitschaft bekräftigt, die Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche auch unter dem neuen Pontifikat fortzusetzen.
Robert Francis Prevost, ursprünglich aus den USA und eingebürgert in Peru, Südamerika, wurde nach zwei Tagen Konklave in Rom, Italien, zum neuen Papst gewählt. Er hat den Namen Leo XIV. gewählt – in Anlehnung an seine augustinischen Wurzeln und in der Tradition von Leo XIII., dem „Sozialpapst“, der sich für die Rechte der Arbeiter und die Anliegen der arbeitenden Bevölkerung einsetzte. Papst Leo XIV. war viele Jahre in Lateinamerika tätig, insbesondere unter indigenen Gemeinschaften, und baute Brücken zwischen unterschiedlichen Gruppen. In seiner ersten Ansprache sprach er über den Dialog zwischen den Nationen und die Kirche als Brücke des Friedens in der Welt.
Der Moderator des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Bischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, äußerte Freude und Hoffnung: „Als Nachfolger von Papst Franziskus wird er sich in einer starken Tradition bewegen“, sagte Bedford-Strohm. „Ich erwarte, dass er das Zeugnis der Liebe von Papst Franziskus gegenüber allen Menschen, insbesondere den besonders verletzlichen, und gegenüber der nichtmenschlichen Schöpfung fortführt.“
Bedford-Strohm betonte, dass eine starke weltweite Stimme für die Würde des Menschen und zur Überwindung von Gewalt dringend gebraucht werde. „Ich bin zuversichtlich, dass der neue Papst eine solche starke Stimme sein wird“, sagte er. „Als ÖRK arbeiten wir mit der römisch-katholischen Kirche in großer gegenseitiger Freundschaft und Wertschätzung zusammen. Ich freue mich auf viele Begegnungen – sowohl mit dem neuen Papst als auch mit allen anderen, die sich für eine sichtbare Einheit der Kirchen in versöhnter Verschiedenheit einsetzen.“
Der Generalsekretär des ÖRK, Pfarrer Prof. Dr. Jerry Pillay, sagte, die weltweite Gemeinschaft des ÖRK danke Gott, dass die römisch-katholische Kirche durch ihre Kardinäle den Prozess der Papstwahl abgeschlossen habe. „Wir erkennen an, dass dies keine leichte Aufgabe ist und dass es Gebet, Unterscheidung und Weisheit erfordert, einen solchen geistlichen Leiter zu wählen – einen, der nicht nur auf die römisch-katholische Kirche beschränkt ist, sondern von der ganzen Welt als Quelle von Weisheit und Führung angesehen wird“, sagte Pillay. „Wir gratulieren dem neuen Papst und beten um Gottes Segen, Gesundheit, Kraft und Weisheit für ihn, wenn er dieses heilige Amt übernimmt.“
Pillay ergänzte: „Wir vertrauen darauf, dass er die ökumenische Zusammenarbeit, die Einheit der Christen sowie Gerechtigkeit und Frieden in der Welt weiter stärken wird. Wir leben in einer Welt voller multipler Krisen – gemeinsam können wir durch die verwandelnde Kraft des Heiligen Geistes einen Unterschied machen. Der ÖRK bleibt entschlossen, im Gebet, auf dem Weg und in der Arbeit mit der römisch-katholischen Kirche, mit allen Christen, mit verschiedenen Glaubensgemeinschaften und allen Menschen guten Willens gemeinsam daran zu arbeiten, Gottes Frieden und Liebe auf die Erde zu bringen.“
Die römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied des ÖRK, doch das 1965 gegründete Instrument der Gemeinsamen Arbeitsgruppe hat eine enge Zusammenarbeit gefördert. Bei wichtigen Tagungen werden Delegierte und Beobachter ausgetauscht, und die katholische Kirche ist offiziell in ÖRK-Gremien wie der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung sowie der Kommission für Weltmission und Evangelisation vertreten.
https://www.oikoumene.org/news/wcc-congratulates-pope-leo-xiv Foto: Vatican Media