Im Jubiläumsjahr „500 Jahre Täuferbewegung“ wird der Michael-Sattler-Friedenspreis an die Hilfsorganisation „Comet-Middle East“ (CME) vergeben. So entschied das ökumenisch besetzte Preiskomitee. Die Feier zur Preisvergabe ist am 21.05.2025, 19:30 Uhr in Rottenburg am Neckar geplant. Als Vertreterin von Comet wird Asmahan Simry aus Israel erwartet.

CME setzt sich dafür ein, palästinensische Familien auf ihrem Land mit Strom zu versorgen. Seit fast 20 Jahren unterstützt CME ländliche palästinensische Gemeinden im Westjordanland in der Versorgung mit Strom und anderen Grundbedürfnissen. In der Arbeit von CME verbindet sich der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit mit ökologischen Anliegen und dem praktischen Zugang zu Grundgütern wie Strom, Wasser, Internet und Sicherheit. Finanzelle Unterstützung kommt auch vom Auswärtigen Amt und anderen europäischen Partnern.

Ziel ist es, 2.000 palästinensische Haushalte in Area-C durch Solar- und Windanlagen oder Batterien mit Strom zu versorgen. In Area-C, etwa 60% des Westjordanlands, hat das israelische Militär vollständige Kontrolle über die zivile Infrastruktur. Fast alle Anträge von palästinensischer Seite zum Anschluss ans Strom- und Wassernetz werden abgelehnt. Eine Strategie der Vertreibung: Je schwieriger das Leben in Area-C, umso mehr Menschen verlassen ihre Heimat. Photovoltaikanlagen und notfalls Batterien treiben Kühlanlagen und Molkereimaschinen und ermöglichen rationellere Produktionsweisen in Milch- und Käseproduktion, als die bisher durch fehlenden Stromanschluss erzwungene Handarbeit.

Die Arbeit von CME greift vor auf eine zukünftige israelisch-palästinensische Zivilgesellschaft und die friedliche Koexistenz beider Völker. Das CME-Team besteht aus Männern und Frauen verschiedener Religionszugehörigkeit und Nationalität. Weitere Infos: www.comet-me.org

Im Herbst 2025 gibt es weitere Gelegenheit, Projekte und Mitarbeiterinnen von CME kennenzulernen. Im September 2025 ist eine Rundreise mit Direktorin Asmahan Simry und Kommunikations­koordinatorin Tamar Cohen geplant. Sie sind bereit, in Kirchengemeinden, Synagogen, Moscheen und anderen Gruppen zu sprechen und über CME zu informieren. Informationen bei David Lapp-Jost: david.lapp-jost@dmfk.de.

Der Michael-Sattler-Friedenspreis wurde 2006 zum 50jährigen Bestehen des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees (DMFK) erstmals vergeben. 2025 ist die siebte Preisvergabe. Der Preis ist benannt nach dem Täufer Michael Sattler. Er wollte den damaligen Erzfeinden des „christlichen“ Abendlandes, den osmanischen Türken, nicht mit militärischer Gewalt, sondern mit Gebet und Feindesliebe begegnen. Am 20.5.1527 wurde er in Rottenburg am Neckar zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und am nächsten Tag nach grausamer Folter verbrannt. Der nach ihm benannte Friedenspreis wird am Jahrestag von Prozess oder Hinrichtung vergeben.

Infos und der Link zum Stream der Preisvergabe dann auf www.michael-sattler-friedenspreis.de

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