Das europäische Netzwerk Church and Peace hat anlässlich der jüngsten Konferenz in Brüssel die Europaparlamentarierinnen und -parlamentarier aufgerufen, die bevorstehenden Anhörungen der designierten EU-Kommissarinnen und -Kommissare vom 4. bis 12. November 2024 als Möglichkeit zur Kurskorrektur zu nutzen. Die Prioritäten für die kommende Amtszeit der EU-Kommission, derzeit auf „Wettbewerbsfähigkeit“ und „Sicherheit und Verteidigung“ fokussiert, sollten nach Ansicht von Church and Peace dringend um „Versöhnung“ und „Frieden“ als Leitlinien ergänzt werden.
Die Vertreterinnen und Vertreter des ökumenischen Netzwerks, das Friedenskirchen und friedensorientierte Gemeinschaften und Organisationen in Europa vereint, kritisierten, dass strategische Friedensförderung bisher in den Leitlinien der neuen Kommission fehle. Laut Church and Peace widerspricht dieser Ansatz dem europäischen Gründungsauftrag sowie der Zielsetzung im Vertrag über die Europäische Union, wonach die Förderung des Friedens eine zentrale Aufgabe der Union sei.
In diesem Kontext fordert Church and Peace die Einrichtung einer parlamentarischen, fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe für Frieden sowie die Entwicklung einer umfassenden Europäischen Friedensstrategie, um zivile, friedensfördernde Maßnahmen zu stärken. Dazu zählen etwa Diplomatie, Mediation und Versöhnungsinitiativen. „Die neue EU-Kommission und ihre Prioritäten werden das Handeln in den nächsten fünf Jahren maßgeblich bestimmen. Ein Zeitraum, der für die kommenden Jahrzehnte entscheidend sein kann,“ erklärt die Vorsitzende von Church and Peace, Antje Heider-Rottwilm.
Die Organisation verweist zudem auf steigende Verteidigungsausgaben und geplante Kürzungen im Bereich der Entwicklungshilfe, was nach Ansicht von Church and Peace negative Folgen für die Friedenssicherung mit sich bringt.
Der ganze Aufruf auf den Seiten von Church and Peace