Am 1. November 2024 eröffnet das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte eine neue Sonderausstellung mit dem Titel „Constructing Identity“. Die Ausstellung widmet sich der Frage „Wer sind die Russlanddeutschen?“ und greift damit ein Thema auf, das in öffentlichen Debatten immer wieder von Bedeutung ist. Unterschiedlichste Akteurinnen und Akteure haben über die Jahrzehnte hinweg diverse Beschreibungen und Darstellungen dieser Gruppe geschaffen, doch die Ausstellung macht schnell klar: Eine einfache Antwort gibt es nicht.
Auf über 70 Quadratmetern werden in fünf unabhängigen Kapiteln Bilder, Akteure und Exponate aus öffentlichen und privaten Kontexten in einen Dialog gesetzt. Diese Gegenüberstellung zeigt auf, wie Konzepte von „Eigenem“ und „Fremdem“ entstehen – ein Thema, das auch in aktuellen Migrationsdebatten wiederzufinden ist. Ziel der Ausstellung ist es, Stereotypen und Vorurteile nicht zu reproduzieren, sondern kritisch zu hinterfragen. „Die Herausforderung liegt darin, Stereotypen und Vorurteile nicht zu reproduzieren, sondern konstruktiv zu hinterfragen“, erklärt Nico Wiethof, Kurator der Ausstellung.
Gleichzeitig bietet die Ausstellung Anlass, das Selbstverständnis der Gesellschaft zu reflektieren und das, was als „deutsch“ gilt, im Kontext migrantischer Erfahrungen neu zu betrachten. Damit lädt sie alle Besucherinnen und Besucher ein, sich mit ihrer eigenen Identität auseinanderzusetzen.
Öffentliche Führung und Präsentation am 6. November 2024
Am 6. November 2024 um 18:30 Uhr findet eine öffentliche Kuratorenführung durch die Ausstellung statt, die interessierten Teilnehmenden die Möglichkeit bietet, kostenlos an einer Präsentation teilzunehmen und mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. Weitere Führungen sind online über die Webseite des Museums buchbar: http://www.russlanddeutsche.de/
Foto: Gemeinsam Essen in der Notwohnung | Fotoreproduktion. Bielefeld, Deutschland, 1992. Inv.Nr. 2020/246. © Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte