Seit dem 1. April 2024 ist die Koordination der von der Evangelischen Landeskirche in Baden gegründeten Initiative „Sicherheit neu denken – von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik“ beim Europäischen friedenskirchlichen Netzwerk Church and Peace angesiedelt.

Nach der fünfjährigen, von der Evangelischen Landeskirche in Baden getragenen Aufbauphase der Initiative, wird diese inzwischen in Deutschland, Europa und Afrika von 150 Organisationen unterstützt. Vertreter*innen von 13 Trägerorganisationen koordinieren die Initiative gemeinsam mit dem seit dem 1.4. nun bei Church and Peace angestellten hauptamtlichen Koordinator Ralf Becker.

Finanziert wird die Initiative in den kommenden zwei Jahren wesentlich von den evangelischen Landeskirchen in Baden, Hessen und Nassau, Mitteldeutschland, Rheinland und der Pfalz.
Die Initiative ‚Sicherheit neu denken‘ wirbt aktiv für einen Paradigmenwechsel der deutschen, europäischen und afrikanischen Politik in Richtung nachhaltiger Friedensgestaltung. Grundlage sind ein 2018 veröffentlichtes, breit diskutiertes Szenario sowie aktuelle Impulspapiere.

Multiplikation und Internationalisierung
In den fünf Jahren seit der Gründung wurden bundesweit über 200 Multiplikator*innen sowie ca. 100 Mentor*innen ausgebildet. Akademien und regionale Netzwerke haben in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz über 500 öffentliche Veranstaltungen zu „Sicherheit neu denken“ organisiert. Zahlreiche Prominente unterstützen die Initiative. Die Initiative organisiert Lobbykampagnen und -gespräche in Wahlkreisen und mit Spitzenpolitiker*innen.

Der Wechsel der Koordinations-Trägerschaft zum Europäischen friedenskirchlichen Netzwerk Church and Peace geht auch einher mit der zunehmenden internationalen Verbreitung der Initiative. Church and Peace vernetzt seit über 50 Jahren (Friedens-)Kirchen, christliche Gemeinschaften und andere Akteur*innen, die sich für eine in einer Spiritualität der Gewaltfreiheit begründete gerechte Gestaltung der lokalen, internationalen und nationalen Beziehungen engagieren. Dies bedeutet u.a. das eigene Denken und Handeln von einem militärischen hin zu einem zivilen Verständnis von Sicherheit zu verändern. So engagieren sich viele der Mitglieder für Friedensbildung, zivile Widerstandsformen und Alternativen zu Aufrüstung und Militarisierung.

Inzwischen werden auch in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich sowie in West- und in Zentralafrika landes- und regionsspezifische „Sicherheit neu denken“-Szenarien entwickelt. In Großbritannien wirkt „Rethinking Security“ vergleichbar der deutschen Initiative. In Italien wurde ein entsprechender Gesetzesvorschlag bereits in zwei Kammern des Senats diskutiert.

Peace for Future
Mit dem eigenständigen Projekt Peace for Future ermöglicht die Initiative seit zwei Jahren bundesweit die Ausbildung von Friedensmentor*innen für 18- bis 28-Jährige.

Weitere Informationen:
www.sicherheitneudenken.de
www.peace4future.de