Am Mittwoch, 18.1.2023 findet im Klosterpark in Reinhardsbrunn das jährliche Gedenken an die vor 493 Jahren hingerichteten Täufer und Täuferinnen statt, mit einem Impuls von Andrea Lange, mennonitische Theologin.

gewaltlos leben! – du sollst nicht töten!

Die Themenjahre Richtung „500 Jahre Täuferbewegung“ 2025 gehen weiter. Wieder ist das Reinhardsbrunner Gespräch am 18. Januar wohl die erste Veranstaltung des neuen Themenjahrs 2023 „gewagt: gewaltlos leben“.

Das Reinhardsbrunner Gespräch erinnert an vier Täuferinnen und zwei Täufer, die am 18.1.1530 in Reinhardsbrunn hingerichtet wurden. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Freistaat Thüringen widmeten 2013 das Themenjahr „Reformation und Toleranz“ ihrem Gedenken. Seitdem trägt eine Stele ihre Namen und jeder Jahrestag führt zu ökumenischer Erinnerung zusammen.

Andrea Lange, mennonitische Theologin und Supervisorin, aus Mainz startet das Zoomgespräch mit einem Impulsreferat zu den Friedenspositionen der Kirchen und deren Herausforderung durch den Krieg in der Ukraine. Das Gespräch wird geleitet von Pfarrerin Charlotte Weber vom Ökumenereferat der EKM.

Auch vor Ort gibt es zwei Momente des Gedenkens. Am Mittag bricht eine Gruppe auf zur Richtstätte am Igelsee. Um 14 Uhr wird das Gedenken mit einer Andacht an der Stele in Reinhardsbrunn fortgesetzt.

In der Bergpredigt verdeutlicht Jesus das Tötungsverbot in Richtung Feindesliebe. Die in Reinhardsbrunn 1530 hingerichteten Täufer stellen bis heute die Frage nach der Legitimität des Tötens in staatlichem Auftrag. Für Luther und Melanchthon war die Mitwirkung von Christen an der Schwertgewalt des Staates erlaubt, ja notwendig. Für viele Täufer war Gewalt nicht mit der Nachfolge Jesu vereinbar. Die evangelischen Kirchen der DDR waren in den 1980er Jahren mit ihren Friedensgebeten wesentliche Impulsgeber für die gewaltfreie Revolution 1989. Seit dem 24.2.2022 läuft auch in den Kirchen wieder eine kontroverse Debatte.

Im „Informationszentrum Spiritueller Tourismus Reinhardsbrunn“ ist seit 2015 die Ausstellung „Die Täufer in den Widersprüchen der Zeit“ zu sehen. Auf dem Hintergrund der lutherisch-mennonitischen Versöhnung in Stuttgart 2010 entstand der Versöhnungsweg zwischen Zella-Mehlis und Reinhardsbrunn.

Infos & Anmeldung: Kirche und Tourismus Reinhardsbrunn, 093623-303085, Kirche-und-Tourismus@t-online.de, www.kirche-und-tourismus.de
Info & Zoom-Link auf: kirche-und-tourismus.de und mennonitengemeinde.de



Weitere Informationen und Zoom-Link im PDF:



2 Kommentare zu “Reinhardsbrunner Gespräch 2023 online und präsent”

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