Am Montag, dem 07.03.2022 berichtete Sibylla Hege-Bettac, frühere Schriftführerin des Mennonitischen Geschichtsvereins, aus ihren umfangreichen Forschungen über die Geschichte des Messerschwanderhofes, die Mennonitenfamilie Rubel und über ihre eigenen Verbindungen zum Messerschwanderhof.

Eigentlich war Gary Waltner zu einem anderen Thema vorgesehen, war aber verhindert gewesen. Der Hof zwischen Kaiserslautern und Otterberg wurde 1195 erstmals urkundlich genannt. Im 30jährigen Krieg 1618-1648 ging der Hof unter, auch noch im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688-1697 lag er zeitweilig brach. Spätestens 1695 muss die Täuferfamilie Rubel aus Aeschlen bei Oberdiessbach im Kanton Bern auf den Messerschwanderhof gekommen sein. Sie erlitt im weiteren Verlauf Einquartierungen, Requisitionen, Erschießung zweier Familienväter und Plünderungen, bis unter französischer Herrschaft am 22.06.1807 Adam Rubel I vom oberen Hof und Johannes Rubel II vom unteren Hof den Messerschwanderhof ersteigern konnten.

Der obere Hof konnte dank einer umfangreichen Produktion von Ziegeln und Backsteinen im Besitz von Adam Rubels Nachkommen bleiben, zuletzt von Ernst Eicher bis 1990. Zum Bau der Sembacher Mennonitenkirche 1777 wurden Ziegel geliefert. Der untere Hof musste 1816 wegen Überschuldung verkauft werden. Johannes Rubel hatte nicht nur den Hof gekauft, sondern zuvor 1797 seiner Schwester Anna Maria Rubelin, die Jakob Würtz auf dem Münchshof heiratete, ihr Erbteil von 4000 Gulden ausgezahlt. 1815 kaufte die Familie Friedrich Krebill und Anna Risser den unteren Hof, die wie die Rubels zur Gemeinde Sembach gehörte und die wenige Jahre später nach Amerika auswanderte.

Sibyllas Vortrag war u.a. von vielen eindrucksvollen Fotos und Grafiken unterstützt. Ihre Präsentation ist erhältlich unter hegebettacsibylla@t-online.de

Weiterer Zoom-Abend

Am nächsten Zoom-Abend am Montag dem 4. April 19:30 – 21 Uhr werden wir anknüpfen an David Möllinger im Dezember. Wir freuen uns auf Iris Merkel, die sich als Monsheimer Gästeführerin auf die Familie Möllinger spezialisiert und zugesagt hat zu erzählen, wie es es mit den Möllingers weiterging, die noch bis 1910 in Monsheim lebten.

Einwahldaten unter mennonitischer-geschichtsverein.de/mennonitische-familienforschung-per-zoom/