Dr. Song Kang-Ho, koreanischer Friedensaktivist und Theologe, wurde überraschend am 28.10.2021 aus seiner Haft entlassen. Seine zweijährige Gefängnisstrafe sollte regulär bis 29.3.2022 dauern. Er war nach Militärstrafgesetz verurteilt worden, weil er am 7.3.2020 den Stacheldraht auf der Gangjeong Marine Basis auf der Insel Jeju zerschnitten hatte. Dort hatte er den Gurumbi-Felsen betreten und gemeinsam mit einer Aktivistin für Frieden, Abrüstung und die Bewahrung der Schöpfung gebetet. Die letzten fünf Monate seiner Haft wurden nun ausgesetzt. Er sieht darin eine Wirkung der Petition von mehr als 15.000 Menschen aus dem In- und Ausland. Vor dem Gefängnistor wurde Bruder Song von etwa zwei Dutzend Freundinnen und Freunden erwartet.

Kang-Ho beabsichtigt nach einem umfassenden Gesundheitscheck und eventuell nötigen Behandlungen in das Dorf Gangjeong auf Jeju zurückkehren. Dort will er an der Ausbildung junger Menschen mitarbeiten, die sich für Frieden und gegen den Krieg einsetzen. Das soll dazu beitragen, den Jeju-Marinestützpunkt in ein Basislager für den Frieden umzuwandeln. Er sieht darin auch einen wichtigen Eckpfeiler für die friedliche Vereinigung der beiden koreanischen Staaten und das friedliche Zusammenleben in Ostasien auch mit China und Japan. „Dank der Gebete vieler Menschen konnte ich während meiner Gefangenschaft sicher leben. Bitte betet weiterhin dafür, dass die Insel Jeju eine Insel des unbewaffneten Friedens wird.“

Wolfgang Krauß