Seit 2003 vergibt die Stiftung die schwelle den Internationalen Friedenspreis. In diesem Jahr erhält Lesvos Solidarity erhält den Preis der Spender:innen für ermutigende Initiativen.

2012 begann Efi Latsoudi mit einer kleinen Gruppe von Einheimischen und Freiwilligen, Lebensmittel und anderes Lebensnotwendige an Geflohene und andere Schutzbedürftige zu verteilen. Als die Zahl der Geflohenen auf der griechischen Insel Lesbos im ägäischen Meer immer weiter anstieg, bereiteten sie warme Mahlzeiten in großen Mengen zu und verteilten sie an zentralen Orten. Das Areal eines verlassenen ehemaligen Sommercamps am Rande der Hauptstadt Mytilene wurde als Unterkunft für bis zu 120 Schutzbedürftige hergerichtet. Schwangere, chronisch und psychisch Kranke, Minderjährige und Menschen mit Behinderungen fanden hier Zuflucht. Als 2015 sehr viele Geflüchtete auf Lesbos ankamen, waren die Strukturen soweit gefestigt, dass über 400 Menschen aufgenommen werden konnten. 2016 wurde Lesvos Solidarity offiziell als Nichtregierungsorganisation registriert.

Durch Hilfe zur Selbsthilfe werden seither Geflüchtete und Einheimische eingebunden. Offenheit, Transparenz und Umweltverträglichkeit sind Prinzipien der Arbeit. Die Angebote sind allen frei zugänglich, zeichnen sich durch kulturelle Vielfalt und gemeinschaftliche künstlerische Gestaltung aus. „Diese Auszeichnung ist von großer Bedeutung, da sie uns daran erinnert, dass wir nicht allein sind. Sie spornt uns an, weiter für Menschenrechte und Frieden zu kämpfen“, sagt Efi Latsoudi, Initiatorin der Initiative Lesvos Solidarity.

Stiftungsvorsitzende Anette Klasing betont, dass sich alle Friedenspreisträger:innen mit ihrem Engagement für Menschen in Krisen- und Kriegssituationen einsetzen, indem sie nicht nur humanitäre Hilfe und Bildung organisieren, sondern auch öffentlich für Menschenrechte und ein Leben in Würde und Frieden eintreten.