Erstmals wird die Vollversammlung der weltweiten Ökumene im September 2022 in Deutschland stattfinden. Friedensorganisationen, christliche Institutionen und Stimmen aus der Ökumene veröffentlichen aus diesem Anlass einen Friedensappell an die einladenden Kirchen. In den kommenden Monaten werden Unterschriften für den Friedensappell gesammelt.

Im September 2022 kommt die Welt nach Deutschland. Zum ersten Mal wird die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hierzulande stattfinden. In Karlsruhe treffen sich dann die Delegierten von rund 350 ÖRK-Mitgliedskirchen. Sie vertreten über 500 Millionen Christinnen und Christen aus mehr als 120 Ländern.

In einem Friedensappell richten sich nun mehrere Organisationen sowie prominente Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner an die einladenden Kirchen der Vollversammlung in Karlsruhe. Diese Kirchen, so der Appell, sollen in Kirche, Staat und Gesellschaft ihr Bekenntnis zum Gerechten Frieden bekräftigen.

Zu den Erstunterzeichnenden des Friedensappells gehören die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Prof. Dr. Margot Käßmann, der Liedermacher Konstantin Wecker und der langjährige ÖRK-Generalsekretär Prof. Dr. Konrad Raiser. Initiiert wurde der Appell von der Friedensorganisation „Ohne Rüstung Leben“, zahlreiche weitere Organisationen und christliche Institutionen unterstützen ihn.

Auch das Europäische Friedenskirchliche Netzwerk Church and Peace, das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee und das Mennonitische Friedenszentrum Berlin gehören zu den Erstunterzeichnenden.

Ziel des Appells ist es, dass die einladenden Kirchen im Vorfeld der Vollversammlung ihre Positionen zum Gerechten Frieden, zu Atomwaffen, Rüstungsexporten und Militärbudgets klarstellen, mutig in die kirchliche wie öffentliche Diskussion einbringen, dabei den Dialog mit der Basis suchen und deutliche Forderungen an die Politik richten. Die Unterzeichnenden wollen aber auch erreichen, dass die Kirchen sich uneingeschränkt zu den vielen wichtigen ökumenischen und kirchlichen Friedensinitiativen bekennen.

Insbesondere erwarten die Unterzeichnenden des Friedensappells von den einladenden Kirchen, dass sie in der Öffentlichkeit und gegenüber den politisch Verantwortlichen eintreten:

  • für einen umgehenden Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag.
  • für einen Stopp der Exporte von Rüstungsgütern (insbesondere Kleinwaffen).
  • für eine Umwidmung der milliardenschweren Rüstungsausgaben zugunsten eines sozialen, friedensfördernden und klimagerechten Umbaus der Gesellschaft.

In den kommenden Monaten werden Unterschriften für den Appell gesammelt. Eine Unterzeichnung ist auf Unterschriftenlisten oder direkt online möglich. Alle Informationen dazu unter:

www.ohne-ruestung-leben.de/friedensappell2022