WEIERHOF – Am 19.06.2021 berichtete Hermann Hage im Rahmen der Familienforschungsabende per Zoom über die Mennonitengemeinden in Sachsen-Meiningen (heute Thüringen) ab 1776. Die ersten Einwandererfamilien Neuschwanger, Heer, Meyer, Muselmann und Frey kamen aus dem Kraichgau. Attraktiv war die sehr frühe Gewährung voller Religionsfreiheit und Bürgerrechte. Dafür profitierte der Adel von der besonderen Tüchtigkeit der mennonitischen Pächter. Bei der Ausbreitung nach Franken (heute Bayern) waren die rechtlichen Bedingungen schwieriger.

Ungewöhnlich war der Erwerb des halben säkularisierten Klosters Bildhausen bei Münnerstadt und des halben zugehörigen Rindhofs durch David Muselmann oo Barbara Meyer 1818. Ab 1841 wurde dort eine mennonitische Schule betrieben, teils als Internat. Aus einem ab 1833 geführten Rechnungsbuch erschließt sich die Fürsorge für Arme und Alte, die nach Bildhausen geholt wurden, auch die Vergabe von Darlehen an Pächter. Eine Fundgrube für Familienforscher sind die biografischen Daten im Anhang des neuen Buches von Hermann Hage. Die Gemeinde gibt es immer noch, nämlich als Mennonitengemeinde Bad Königshofen im Grabfeld. Interessierte Fragen der 20 Zugeschalteten beantwortete der Referent versiert aus seinem Wissensschatz.

Nun ist man beim Mennonitischen Geschichtsverein gespannt auf den nächsten Vortrag am Montag, 05. Juli 2021, von 19:30 bis 21 Uhr. Referent ist Roland Paul zum Thema: “Täufer / Mennoniten in Zweibrücken – Ein- und Weiterwanderung aus der Sicht des Historikers und Volkskundlers”. Er ist Direktor i.R. des Instituts für Pfälzische Geschichte und Volkskunde und mit den Ein- und Auswanderungen nach und aus Pfalz-Zweibrücken bestens vertraut.

Einwahldaten und weitere Termine unter https://www.mennonitischer-geschichtsverein.de/mennonitische-familienforschung-per-zoom/