Am 22. Januar 2021 trat der UN-Vertrag über das Verbot von Kernwaffen (AVV) in Kraft. Der Art.1. verbietet umfassend über die Herstellung, den Erwerb, die Lagerung und die direkte oder indirekte Verfügungsgewalt hinaus ausdrücklich auch die Drohung mit und den Einsatz von Atomwaffen. Das von Christen, Christinnen und Kirchen friedenstheologisch, friedensethisch und friedenspolitisch begründete „Nein ohne jedes Ja“ zur atomaren Abschreckung ist nunmehr auch politisch unmittelbar anschlussfähig und ist geltendes Völkerrecht.
Auf diesen Weckruf hin sind zunächst 60 Christinnen und Christen, die sich seit Jahren in der Friedensarbeit der Kirchen engagieren, am 1. Februar 2021 mit dem Aufruf „Ein Nein ohne jedes Ja zu Geist, Logik und Praxis der Abschreckung“ an die Öffentlichkeit getreten. Er fordert auf zur Umkehr von dem Abschreckungssystem, das heute die Begründung für atomare Aufrüstung und die „Nukleare Teilhabe“ Deutschlands an Atomwaffen liefert.
Die Stellungnahme ruft Christinnen und Christen dazu auf, ihre spezifische Friedensverantwortung wahrzunehmen und in ihren Gemeinden und Kirchen erneut zur Sprache zu bringen, dass die Abschreckungsdoktrin überwunden werden muss und dass es Alternativen dazu gibt. Dem Ruf nach massiver militärischer Aufrüstung muss durch eine intelligente Politik Gemeinsamer Sicherheit begegnet werden.
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Mit der neu gestalteten Website nein-zur-atomaren-abschreckung.de wird eingeladen, sich dem Aufruf vom 1. Februar 2021 anzuschließen und diesen zu unterzeichnen. Zugleich möchte die Website auch über aktuelle Entwicklungen des Dialogs über Fragen der atomaren Abschreckung informieren und Texte relevanter Dokumente zugänglich machen.
https://nein-zur-atomaren-abschreckung.de/
Als Christ und Mitglied einer Gemeinde der als Friedenskirche bekannten Mennoniten stehe ich zu einer friedfertigen Haltung, die auch durch politische Orientierungen nicht verändert werden kann. Eine kriegerische auch nur Androhung von Waffengewalt ist mit christlicher Haltung nicht vereinbar. Es gilt sich gegenseitig als auf gleicher Ebene stehend mit ebenbürtigem Wertgefühl und gleicher Wertschätzung zu begegnen und so Wege zu finden Konflikte in friedlicher Haltung und gemeinsamer Bemühung zu lösen. Das ist möglich, schließt Gewaltandrohung aber eindeutig aus.