MÜNCHEN – Eine Gruppe von 35 Bischöfen und Kirchenleitenden aus 20 Ländern hat in München, Deutschland, die Flüchtlingsfrage und die Rolle der Kirchen in Europa diskutiert und empfohlen, den Schutzsuchenden eine sichere Passage zu gewähren.
„Als Christen teilen wir den Glauben, dass wir im Anderen das Bild von Christus selber sehen (Matthäus 25). Wir glauben auch, dass alle Menschen zum Bilde Gottes geschaffen wurden (Genesis 1,26-27)“, ließ die Gruppe in einer Mitteilung nach ihrem eintägigen Treffen vom 29. Oktober verlauten. Die in München Anwesenden vertraten reformierte, anglikanische, orthodoxe und römisch-katholische Traditionen aus den am meisten betroffenen Regionen.Am Treffen nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter von ökumenischen Organisationen, von kirchlichen humanitären Organisationen sowie von Flüchtlingshilfeorganisationen teil. Darunter auch Martina Basso, die Leiterin des Mennonitischen Friedenszentrums Berlin.
„Die Erfahrung der Migration und der Überquerung von Grenzen sind der Kirche Christi bekannt. Die Heilige Familie selber war auf der Flucht; auch die Menschwerdung unseres Herrn ist eine Überquerung einer Grenze, nämlich diejenige, zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen.“ sagten die Bischöfe und Kirchenleitenden. In Ihrer Mitteilung warnten sie: „Heute ist offensichtlich, dass eine Renationalisierung der Politik stattfindet.“
„Die Kirche ist aber sowohl lokal als auch universell, und im Leben der Kirchen widerstehen wir den Tendenzen, isoliert zu arbeiten, und wir bekräftigen unsere tiefe Verpflichtung zu einem universellen und ökumenischen Horizont.“ Die Bischöfe und Kirchenleitenden empfahlen „die Bereitstellung von finanziellen Mitteln, damit diesen Menschen eine sichere Passage gewährt wird“ sowie die Unterstützung der Regionen, die den größten Teil der Flüchtlinge aufnehmen. „Dazu gehören Griechenland, Italien und andere Transitländer.“
Der Wortlaut der Mitteilung findet sich unter
http://www.oikoumene.org/de/resources/documents/other-meetings/communique-munich?set_language=de
Foto: Ein hoffnungsvoller Flüchtling, der die Grenze nach Griechenland überquert hat. © ÖRK/Marianne Ejdersten