HAMBURG – Der Menno-Simons-Predigtpreis des Jahres 2012 geht an Lydia Penner, Pastorin der Doopsgezinde Gemeente ’s-Gravenhage (Mennonitengemeinde) in Den Haag/ Niederlande. Die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg verleiht Lydia Penner den Preis für ihre Predigt zum Friedenssonntag. Die prämierte Predigt wird am Sonntag, den 23. September 2012, im Gottesdienst der Mennonitenkirche Hamburg-Altona (10.00 Uhr) zu hören sein. Im Anschluss findet die öffentliche Preisverleihung statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

In ihrer Predigt „Für jeden Menschen ein sicheres Leben“ versucht Lydia Penner, dem großen Traum vom Frieden eine konkrete Gestalt zu geben. Dieser Traum wird gewiss nicht durch Machtpolitik und Gewalt verwirklicht, sondern wächst aus zunächst scheinbar wirkungslosen Taten Einzelner. Wie das Auftreten Jesu als Mensch so eindrücklich und einfach zeigt, setzt gerade solch konkretes Handeln im nahen Umfeld des Alltags solide Wegmarken für das langsame, aber stetige Hereinbrechen des Friedens Gottes.

Lydia Penner (Jahrgang 1951) stammt ursprünglich aus Manitoba/ Kanada und studierte dort an der Universität von Winnipeg Geschichte und Deutsch. Nachdem sie einige Jahre als Journalistin tätig war, kam sie als Mitarbeiterin des Mennonite Central Committee (mennonitische Entwicklungshilfeorganisation) nach Deutschland, zunächst als Leiterin der Informationsabteilung im kanadischen Büro, später als Forschungsassistentin in Neuwied. Nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr begann sie in den Niederlanden verschiedene Tätigkeit bei unterschiedlichen kirchlichen Werken: als Köchin, Schreibkraft, Hauswirtin und Übersetzerin. Begleitend studierte sie Theologie an der Universität Amsterdam und dem dort angesiedelten Doopsgezind Seminarum (Seminar der niederländischen Mennoniten).  Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums wurde sie zunächst Pastorin der Mennonitengemeinde in Joure/NL. Seit 1995 dient sie in Den Haag.

Mit dem Menno-Simons-Predigtpreis sollen Predigten angeregt und gewürdigt werden, die das biblische Zeugnis im Licht der täuferisch-mennonitischen Tradition zur Sprache bringen. Im Horizont gelebter Ökumene sollen sie friedenskirchliche Orientierungen fördern sowie durch Glaubwürdigkeit überzeugen, um spirituelle Stärkung bieten zu können. Ferner sollen die Predigten zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit anderen Konfessionen sowie mit aktuellen Fragen des öffentlichen Lebens anregen.

Der Preis wurde von Dr. h.c. Annelie Kümpers-Greve (Mennonitengemeinde Hamburg) gestiftet und ist mit Euro 2.000 dotiert. Zur Hälfte geht der Betrag an die Preisträgerin, zur anderen Hälfte an ihre Kirchengemeinde, um wissenschaftlich reflektierte Bibelarbeiten im Wirkfeld der Predigenden zu fördern.  Die Jury umfasst mennonitische Theologen und Historiker, Vorsitzender ist der Leiter der Arbeitsstelle Prof. Dr. Fernando Enns, als externer Gutachter fungiert Prof. Dr. Hans-Martin Gutmann (Praktische Theologie, Universität Hamburg).