LIESTAL – Am 18. März 2010 jährt sich zum 300. Mal die Ausschaffung von 56 einheimischen Täuferinnen und Täufern durch die Berner Obrigkeit. Diese Deportation stellte den vorläufigen Höhepunkt in einer langen Reihe von Bestrebungen der Behörden dar, das eigene Territorium „täuferfrei“ zu machen und diese seit ihrem Auftauchen im Rahmen des reformatorischen Aufbruchs im 16. Jahrhundert als Ketzer, Rebellen und Scheinheilige gebrandmarkten kirchlich-religiösen Nonkonformisten zu eliminieren. Auch diesmal sollte die anvisierte „Endlösung der Täuferfrage“ zwar scheitern. Aber der Preis, den einzelne Menschen für diese kirchlich-religiöse Säuberung zu zahlen hatten, war ein hoher…

Das Täuferjahr 2007 hat in einer guten Weise die schwierige Geschichte des Verhältnisses zwischen politischen und kirchlichen Obrigkeiten und dem Täufertum in der Schweiz thematisiert.

Und unlängst ist ein dreijähriger Dialog zwischen dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) und der Konferenz der Mennoniten der Schweiz (KMS) zu einem erfolgreichen Abschluss gelangt. (Mennonews berichtete) Beide Initiativen illustrieren, wie aus einem jahrhundertelangen Gegeneinander und dann einem Nebeneinander allmählich ein verstärktes Miteinander geworden ist.

Der bevorstehende 300. Jahrestag der Deportation bernischer Täuferinnen und Täufer ist ein geeigneter Anlass, sich einerseits diese schwierigen Ereignisse noch einmal in Erinnerung zu rufen, dabei aber anderseits auch des guten Weges zu gedenken, der seither zurück gelegt worden ist.

Weitergehende Informationen zu täuferisch-mennonitischen Kirchen in der Schweiz und weltweit finden sich auf  http://www.mwc-cmm.org/ bzw. http://www.menno.ch/.