(ÖRK) – Mit dem Auftrag, den vom gegenwärtigen Nahost-Konflikt betroffenen Kirchen und Menschen die Solidarität der weltweiten Ökumene zu bekunden, ist eine dreiköpfige ökumenische pastorale Delegation heute per Schiff von Zypern aus nach Beirut abgereist. Der Delegation gehören Vertreter/innen der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), der Französischen Katholischen Bischofskonferenz und des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) an.

Die Mitglieder der Delegation sind KEK-Präsident Pfr. Jean-Arnold de Clermond, der (römisch-katholische) Erzbischof von Tours, Mgr. Bernard Aubertin, und die ÖRK-Referentin für Antirassismusarbeit, Marilia Alves-Schüller. Die Delegation wird sich voraussichtlich zwei Tage in Beirut aufhalten und anschließend (über Larnaca und Tel Aviv) für weitere zwei Tage nach Jerusalem weiterreisen, bevor sie am oder um den 16. August zurückkehrt.
In Beirut wird die Delegation mit libanesischen Christen und Christinnen beten und von Bomben zerstörte Stadtteile besuchen; ferner wird sie mit religiösen und politischen Verantwortlichen, Regierungsbeamten und Mitgliedern von zivilgesellschaftlichen Gruppierungen zusammentreffen. Der Besuch wird vom Leiter des in Beirut ansässigen ÖRK-Büros für den Nahen und Mittleren Osten, Michel Nseir, koordiniert.

Auch während des Pastoralbesuchs in Jerusalem will die Delegation mit den Menschen darüber sprechen, wie sie den Konflikt erleben, mit Jerusalemer Christen zusammen beten und mit Vertretern der palästinensischen und der israelischen Regierung zusammentreffen.

Am 3. August appellierte der ÖRK-Generalsekretär Pfr. Dr. Samuel Kobia „an die Staats- und Regierungschefs der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der Vereinigten Staaten, Israels und des Vereinigten Königreiches, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um die Bombenangriffe zu stoppen und einen Waffenstillstand sowie ein umfassendes Friedensabkommen“ im Libanon „auszuhandeln“.

In einem Hirtenbrief an die Mitgliedskirchen in Europa, Nordamerika sowie im Nahen und Mittleren Osten vom 21. Juli rief Kobia dazu auf, sich vor Gott zu versammeln „und die Verluste von Menschenleben sowie die Zerstörung der Häuser und Lebensgrundlagen zu beklagen“ und „für die Sicherheit und das Wohlergehen aller Gemeinschaften im Nahen Osten – Muslime, Christen und Juden – zu beten“.

Colin Williams, Generalsekretär der KEK, sagte in einer Erklärung zur Nahostkrise am 26. Juli, dass „die KEK sich den Kirchen anschließt, die sich für einen sofortigen Waffenstillstand ausgesprochen haben“. Er lud Christen in ganz Europa ein, auch weiterhin alle Initiativen zu unterstützen, die die Krise entschärfen sollen, humanitäre Hilfsaktionen zu unterstützen und für die Opfer in allen Gemeinschaften zu beten.