JIMMA, Äthiopien – Mit Unterstützung des MCC und der deutschen Mennoniten hilft die Meserete Kristos Kirche ihren Gemeinden auf die Auswirkungen von AIDS/HIV zu reagieren. AIDS nimmt ein großes Ausmaß in Äthiopien an. Die UN schätzt daß sich jede Woche 5000 Erwachsene mit dem HIV-Virus infizieren. Obgleich Äthiopien eins der ärmsten Länder der Welt ist, arbeiten Regierungs- und Nicht-Regierungs-Organisationen hart daran, diese Krankheit zu bekämpfen.

Die neunjährige Meron Masrecha hat vor zwei Jahren ihre Mutter, die an AIDS erkrankt war, verloren und wurde damit eines der auf 1.2 Millionen geschätzten äthiopischen Kinder, die durch diese Krankheit zu Weisen geworden sind.

Meron hatte Glück und wurde von ihrer Tante Tadeletsch, die selber Kinder hat, adoptiert. „Es war schwierig noch einen hungrigen Mund zu versorgen“ sagt Tadeletsch, „aber Familie ist Familie und Gott möchte, daß wir zusammen bleiben.“

Trotzdem hatte Tadeletsch nicht die Mittel auch Merons Schwester zu adoptieren, die jetzt in einer entfernten Stadt aufwächst. Die zwei Schwestern haben sich seit dem Tod der Mutter nicht mehr gesehen. „Sie wohnt weit weg und ich kann sie nicht sehen“ sagt Meron mit Tränen in den Augen.

Tadeletsch hat in ihrer Gemeinde nach Unterstützung gefragt damit sie ihre Nichte großziehen kann. Sie bekam dies von eine lokalen Kirchengemeinde, der Meserete Kristos Kirche, einer äthiopischen Konfession die zur Mennonitischen Weltkonferenz gehört.

Mit Unterstützung des MCC und der deutschen Mennoniten hilft die Meserete Kristos Church ihren Gemeinden auf die Auswirkungen von AIDS/HIV zu reagieren. Lokale Initiativen beinhalten u.a. Theatervorstellungen um das Stigma vom Leben mit AIDS/HIV abzuschwächen oder kleine Beihilfen für Weisen.

Ika Kejella, die regionale HIV/AIDS Koordinatorin der Meserete Kristos Kirche, hat Tadeletsch eine Unterstützung von 300 Birr, das sind ungefähr 30 Euro, gegeben, damit sie Meron großziehen kann. Kejella hat Tadeletsch geraten dieses Geld in Kauf und Zucht von Schafen anzulegen, was sie dann gemacht hat.

„Ich habe die Schafe gefüttert bis sie dick geworden sind, und dann hat meine Tante sie auf dem Markt verkauft“ sagt Meron mit einem Lächeln im Gesicht. Die Einahmen ermöglichen es Meron in die Schule zu gehen, was sie sehr genießt. „Mein Lieblingsfach ist Mathe“ sagt sie.

Meron würde gerne Pilotin werden – ein Traum davon so weit zu reisen wie sie möchte.

Quelle: MCC-News, Nancy Charles
Nacy Charles ist eine der MCC Mitarbeiterinnen in Äthiopien und unterrichtet Englisch am Meserete Kristos College in Addis Abeba.