BACINO BRDO – Im letzten Herbst hat das Mennonite Central Committee (MCC) 14 Tonnen Saatgut und Düngemittel angekauft und per Lastwagen nach Bacino Brdo (Bosnien-Herzegowina) gebracht. Dieses Dorf war im jugoslawischen Bürgerkrieg zerstört worden.

Über den „Church World Service“ und die islamische Hilfsorganisation „Merhamet“ hat das MCC 140 Familien jeweils 100 kg Weizen und eine entsprechende Menge Düngemittel für die Zeit der Aussaat im Herbst zur Verfügung gestellt.

Die Familien haben sich bereit erklärt, nach der Ernte im Sommer 2005 die Hälfte ihres Ertrags für die Armenküchen von Merhamet zu spenden und die andere Hälfte für die nächste Aussaat zu verwenden. Das Gemüse und der Weizen werden für Nahrungshilfe eingesetzt, die unabhängig von religiöser bzw. ethnischer Zugehörigkeit geleistet wird.

Schon vor der Verteilung der Hilfsgüter war der Stolz der Saatgutempfänger unübersehbar.

„Endlich können wir etwas erzeugen und im Frühjahr mit unserer Ernte anderen Menschen helfen“, sagt Hava Gulic, eine Großmutter, die im Krieg aus Bacino Brdo geflüchtet war.

Der jahrelange Krieg führte zur Spaltung der Bevölkerung und letztlich zum Zerfall Jugoslawiens. Über zehn Jahre lang lebten viele der Bewohner/innen von Bacino Brdo weit weg, waren massiv von Hilfsorganisationen abhängig und warteten auf eine Möglichkeit, wieder ein Leben zu führen, mit dem sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können.

Das MCC und seine Partnerorganisationen geben den Familien eine Chance, „unser Brot mit unserer Hände Arbeit zu verdienen“, sagt Hava Gulic und fügt hinzu: „Es ist an der Zeit, dass wir wieder in Würde leben.“

Quelle: MCC-Pressedienst, Tara Tharayil, Übersetzung: cof