Es bedarf keiner endzeitlichen Prophetie oder besonderen Interpretationen der aktuellen Zeit, um zu realisieren, dass „Hoffnung“ ein sehr aktuelles Thema ist. Gewagt! Hoffnung leben“ ist das Motto dieses Täuferjahres. Damit biegen wir auf die Zielgerade zum Täufergedenken im nächsten Jahr ein. Ende Januar 2025 werden wir anlässlich der ersten täuferischen Glaubenstaufe 1525 in Zürich auf ein halbes Jahrtausend täuferischer Geschichte zurückblicken. Verschiedene Veranstaltungen werden das täuferische Erbe in Erinnerung rufen und nach dessen Bedeutung für das Heute fragen.

Gegenwärtig ist Hoffnung eines der gefragtesten Themen. Das ist auch nicht erstaunlich, wenn man sich vor Augen führt, dass „Krisenmodus“ das Wort des Jahres 2023 ist. Kriege, Migrationsströme, Inflation, Klimakatastrophen und andere Krisen verängstigen immer mehr Menschen und lassen sie verzweifeln. Wo gibt es Hoffnung? Welche Hoffnung trägt? Als Christen sind wir davon überzeugt, dass die christliche Botschaft geeignet ist, Hoffnung nicht durch „billige Kalendersprüche“ zu vermitteln, sondern durch Nachdenken über die Verheißungen Gottes und Vertrauen in sein gegenwärtiges und zukünftiges Handeln. So zeugen auch die 500 Jahre Täufertum von immer wieder aufkeimenden Hoffnungen, der eigenen Zeit neue Impulse zu geben, gesellschaftliche Strukturen und vermeintlich festgefahrene Wege zu überdenken und neu zu gestalten und dabei einem Gott, der sich den Menschen gnädig zuwendet, zu vertrauen.

Hoffnung – das ist ein sehr weites Feld. Das vorliegende Heft nähert sich dem Thema unter verschiedenen Blickwinkeln: von unterschiedlichen konfessionellen und theologischen Ansätzen des Verständnisses des Reiches Gottes über apokalyptisch-endzeitliche Gedanken bis hin zu Projekten, geschichtlichen Ereignissen und Biographien, die Hoffnung machen, sowie verschiedenen kulturellen Beiträgen. Man mag fast sagen, „leider“ steht das Kapitel der täuferischen Herrschaft in Münster stets an vorderster Stelle, wenn es um Täufer und endzeitliche Ideen geht. Ist dieses Thema doch auch stets präsent, wenn „die“ Täufer in Dokumentationen und Filmen vorkommen.

Das Themenheft 2024 lädt nicht nur ein, das Kapitel „Münster“ neu zu überdenken, sondern gibt generell Gedankenanstöße und Handlungsmöglichkeiten, Impulse für das Heute in der hoffnungsvollen 500-jährigen Geschichte der Täufer zu entdecken.

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