In einer Resolution hat der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag zu einer Anerkennung und Wertschätzung internationaler Freiwilligendienste aufgefordert. Diese seien ein wichtiger Baustein der persönlichen Entwicklung in Zeiten multipler Krisen und stellten einen Mehrwert für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratieförderung dar. Den Antrag dazu hatte die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) auf dem Kirchentag eingebracht.

Konkret fordert die Resolution die Anpassung der Förderung pro Monat im Internationalen Jugendfreiwilligendienst von 350 auf 650 EUR sowie die Erhöhung in der Entsendung des weltwärts Programm um 230 EUR. Ebenso soll es einen bedarfsgerechten Ausbau internationaler Freiwilligendienste und einen Rechtsanspruch auf angemessene Förderung für ausgewählte Freiwillige geben. Und schließlich spricht sich der Kirchentag in dieser Resolution für die Sicherstellung der benötigten Mittel in der mittelfristigen Finanzplanung und adäquaten Aufwuchs der Mittel für 2024 und der Folgejahre aus.

Ein internationaler Freiwilligendienst bietet nach Ansicht der AGDF jungen Menschen einen einmaligen Erfahrungsraum. Er verfestige demokratische Werte und fördere ein weltoffenes Bewusstsein, Sozialkompetenz sowie die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Eine positive Erfahrung insbesondere nach den multiplen Krisen der letzten Jahre stärke die Resilienz der jungen Menschen.

In den beiden Förderprogrammen weltwärts und Internationaler Jugendfreiwilligendienst leisten momentan knapp 5000 Freiwillige einen Dienst im Ausland sowie 650 im Inland. Die Zahl könnte nach Ansicht der AGDF viel höher sein, wenn sich die Rahmenbedingungen verbessern würden. Dringend benötigt werde eine Anpassung der Förderung pro Monat, um die zuletzt stark gestiegenen Kosten besser decken zu können.

Stattdessen ist nach Kenntnis der AGDF im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2024 eine Kürzung von 10 Millionen Euro für die Jugendfreiwilligendienste vorgesehen. Bei sinkenden Mitteln im Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeichnen sich auch dort Kürzungen im weltwärts Programm ab. Die Trägerorganisationen stehen finanziell stark unter Druck. Erste Träger steigen aus den Programmen aus, so die AGDF.

Christliche Dienste (CD) Mennonite Voluntary Service e.V. ist Mitgliedsorganisation der AGDF. Als Entsendeorganisation im weltwärts-Programm und im Internationalen Jugendfreiwilligendienst begrüßt CD die Resolution des DEKTs für stärkere Anerkennung und Wertschätzung von Freiwilligendiensten. CD bittet Unterstützende auch um Beteiligung an der online Petition „Steigerung der Aktivitäten der Freiwilligendienste“ zur Erhaltung der Förderprogramme. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Webseite von Christliche Dienste, www.christlichedienste.de.