REGENSBURG – In der Hochphase des Lockdowns entdeckten viele Gemeinden notgedrungen Zoom für sich. Dieser Digitalisierungsschub war herausfordernd, regte aber auch die Kreativität an: Könnte was als Notlösung begann, neue Möglichkeiten flexible Angebote für Gebet, Lehre und Gemeinschaft eröffnen?  Zoom kann zwar die leibliche Gemeinschaft im Gottesdienst nicht ersetzen, aber bietet dafür Vorteile, die mit klugen Konzepten genutzt werden können, und das analoge Programm ergänzen können. Fahrtwege entfallen und wenn die Kinder lärmen schaltet man sich einfach stumm!

Die Mennonitengemeinde Regensburg sammelte im Frühsommer gute Erfahrungen mit digitalen Formaten für Austausch: Von Mai bis Juli boten Pastor Wilhelm Unger und Vikar Benjamin Isaak-Krauß je abwechselnd eine Bibelstunde zum Galaterbrief und einen Lesekreis zum Buch „Nackter Glaube. Christlicher Glaube in einer nachchristlichen Welt“ von Stuart Murray an. Die Texte dienten als eine Art Sprungbrett für Gespräche über Glauben, Erfahrungen in Gemeinde, und die Potentiale der täuferischen Tradition in einer nachchristlichen Welt. Auch das offene Gebetstreffen „Beten am Freitag“ fand auf Zoom statt und bietet Gelegenheit zum gemeinsamen Gebet. Ohne Werbung zogen diese Angebote einige Menschen weit über die Regensburger Gemeinde an.

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen wagt die Mennonitengemeinde Regensburg nun einen „Digitalen Donnerstag.“ Jeden Donnerstag von Oktober bis Februar wird es von 19:30-21:00 Uhr die Möglichkeit geben vom Wohnzimmer aus gemeinsam den Glauben zu vertiefen. Dieses Angebot ist offen für alle Interessierten, aus Regensburg und anderswo.

Hier nur ein kurzer Überblick über die Themen; Details inklusive Daten und Zoom-Links finden sich auf der Gemeinde-Webseite unter:

www.mennoniten-regensburg.de/digitaler-donnerstag

Den Anfang macht Wilhelm Unger mit fünf Abenden im Oktober zum Jakobusbrief.

Im November führt Astrid v. Schlachta vom Mennonitischen Geschichtsverein in vier Abenden von 1525 bis in die Gegenwart durch die Täufergeschichte.

Ab dem 3.12. liest Benjamin Isaak-Krauß mit Interessierten das Buch „Vom Konflikt zur Versöhnung des renommierten Konfliktwissenschaftler und Mediator John Paul Lederach. Anhand biblischer Konfliktgeschichten hilft Lederach uns, Konflikte besser zu verstehen und konkrete Schritte auf dem Weg der Versöhnung—dem Weg der Freiheit zu gehen.

Neben dem Digitalen Donnerstag laden wir auch weiterhin jeden Freitag 7 Uhr morgens zur Gebetsgemeinschaft ein. Unsere 14-tägigen Gottesdienste am Sonntag werden ebenfalls weiterhin auf Zoom übertragen.

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