HAMBURG – In diesem Jahr verleiht die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen (Universität Hamburg) den Menno-Simons-Predigtpreis an Pastor Dr. Jochen Wagner, Vorsitzender der ACK Rheinland-Pfalz und Saarland (Region Südwest).
Die prämierte Predigt über das Psalmwort „Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Ps 34,15), welches gleichzeitig die Jahreslosung 2019 ist, hat Jochen Wagner am Volkstrauertag, am 18. November 2018 in seiner Gemeinde in Kirchberg (Rheinland-Pfalz) gehalten. In seiner Predigt erinnert Wagner an das Ende des 1. Weltkrieges vor einhundert Jahren und an die Leiden und Traumata, die mit allen Kriegen verbunden sind. Auch wenn die Menschen in Deutschland seit 70 Jahren in Frieden leben könnten, sei die Welt doch sehr friedlos. Deshalb sei die Suche nach dem Frieden eine immerwährende Aufgabe und Herausforderung für Christinnen und Christen. Für den promovierten Theologen sind die Sehnsucht und die Suche nach Frieden untrennbar mit der Suche nach Gott verbunden, da Frieden und Gott eine Einheit bilden. Wo das vergessen werde, verließen Menschen Gott, so Wagner. – Der Theologe ermuntert in seiner Predigt dazu, den Frieden sowohl im eigenen, persönlichen Umfeld zu suchen, als auch sich politisch für den Frieden zu engagieren und somit Friedensstifter zu sein.
Dr. Jochen Wagner, geb.1979, studierte nach Abitur und Zivildienst Evangelische Theologie an der Theologischen Hochschule Ewersbach des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (K.d.Ö.R.) sowie an den Universitäten Mainz und Marburg. Zusätzlich studierte Wagner auch für ein Jahr katholische Theologie an der Universität Mainz. Der promovierte Theologe ist neben seinem ökumenischen Engagement in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Mitglied im Ausschuss für Innereuropäische Ökumene und Catholica der Evangelischen Kirche im Rheinland (ständiger ökumenischer Gast). Außerdem ist Wagner Lehrbeauftragter an der Universität Koblenz-Landau sowie Dozent für Altes Testament an der Laien-Uni der Evangelischen Kirche der Pfalz. Wagner ist seit 2012 Pfarrer in der Gemeinde Kirchberg des Bundes Freier evangelischer Gemeinden – BfeG. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Die prämierte Predigt wird 10. November 2019, 10 Uhr im Gottesdienst der Mennonitenkirche Hamburg-Altona zu hören sein. Im Anschluss findet die öffentliche Preisverleihung statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Mit dem Menno-Simons-Predigtpreis sollen Predigten angeregt und gewürdigt werden, die das biblische Zeugnis im Licht der täuferisch?mennonitischen Tradition zur Sprache bringen. Im Horizont gelebter Ökumene sollen sie friedenskirchliche Orientierung fördern und durch Glaubwürdigkeit überzeugen, um spirituelle Stärkung zu bieten. Ferner sollen die Predigten zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen des öffentlichen Lebens anregen – über die eigenen konfessionellen Grenzen hinaus.
Der Preis wurde von Dr. h.c. Annelie Kümpers-Greve (1946 – 2017), Mitglied der Mennonitengemeinde Hamburg, gestiftet. Er ist mit Euro 2.000 dotiert und geht zur Hälfte an den Preisträger, zur anderen Hälfte an seine Kirchengemeinde, „um wissenschaftlich reflektierte Bibelarbeiten im Wirkfeld der Predigenden zu fördern“.
Die Jury umfasst mennonitische TheologInnen, Vorsitzender ist Prof. Dr. Fernando Enns (Stiftungsprofessur `Theologie der Friedenskirchen´), als externer Gutachter fungiert Prof. em. Dr. Hans-Martin Gutmann (Praktische Theologie, Universität Hamburg). Weitere Mitglieder der Jury sind: Lukas Amstutz (Schweiz), Pastorin Christina Duhoux (Niederlande), Pastorin Birgit Foth (Ludwigshafen), Pfarrerin Dr. Christiane Karrer-Grube (Niederlande) und Heinrich Wiens (Detmold).