HAMBURG – In diesem Jahr verleiht die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen (Universität Hamburg) den Menno-Simons-Predigtpreis an Dr. Pieter Post, Pastor der Vereinigten Mennonitischen Gemeinde IJmond in den Niederlanden. Seine Predigt, die im Rahmen des Forschungsprojektes eumen.net gehalten wurde, bezieht die Worte Jesu „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14:6) auf die Geschichte der Mennoniten in Europa: eine Geschichte der fortwährenden Migrationen. Durch den Bezug zur aktuellen Flüchtlingsdramatik erhält diese Geschichte eine ganz neue Relevanz.

Pastor Dr. Pieter Post (1958) studierte Theologie am Mennonitischen Seminar / Universität von Amsterdam. 2010 wurde er an der Freien Universität Amsterdam mit einer Arbeit zum Thema Geschichte des mennonitischen Kirchenliedes (1793-1973) – Von der Partikularität zur Ökumene (Hilversum 2010) promoviert. Seit 1985 dient er als Pastor in verschiedenen Mennonitengemeinden in den Niederlanden, seit 2001 zusätzlich als Dozent für Liturgie, Homiletik und Hymnologie am Mennonitischen Seminar / Freie Universität Amsterdam. In den Jahren 2013/2014 war er als Redakteur am Forschungsprojekt eumen.net beteiligt, das die Geschichte und Identität der Mennoniten in Europa durch eine neue Internetseite allgemein und anschaulich zugänglich macht. Vor seinem kirchlichen Dienst arbeitete Post als Krankenpfleger.

Die prämierte Predigt wird am Sonntag, den 8. November um 10 Uhr, im Gottesdienst der Mennonitenkirche Hamburg-Altona zu hören sein. Im Anschluss findet die öffentliche Preisverleihung statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Mit dem Menno-­Simons-Predigtpreis sollen Predigten angeregt und gewürdigt werden, die das biblische Zeugnis im Licht der täuferisch-­mennonitischen Tradition zur Sprache bringen. Im Horizont gelebter Ökumene sollen sie friedenskirchliche Orientierung fördern und durch Glaubwürdigkeit überzeugen, um spirituelle Stärkung bieten zu können. Ferner sollen die Predigten zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen des öffentlichen Lebens anregen – weit über die eigenen konfessionellen Grenzen hinaus.

Der Preis wurde von Dr. h.c. Annelie Kümpers-­Greve (Mennonitengemeinde Hamburg) gestiftet und ist mit Euro 2.000 dotiert. Zur Hälfte geht der Betrag an den Preisträger, zur anderen Hälfte an seine Kirchengemeinde, um wissenschaftlich reflektierte Bibelarbeiten im Wirkfeld der Predigenden zu fördern.

Die Jury umfasst mennonitische TheologInnen, Vorsitzender ist der Leiter der Arbeitsstelle, Prof. Dr. Fernando Enns, als externer Gutachter fungiert Prof. Dr. Hans-­Martin Gutmann (Praktische Theologie, Universität Hamburg). Weitere Mitglieder der Jury: Lukas Amstutz (Schweiz), Pastorin Christina Duhoux (NL), Pastorin Birgit Foth (Ludwigshafen), Dr. Christiane Karrer-­Grube (NL), Heinrich Wiens (Detmold).

Foto: Johan Tempelaar foto-pieter-post-door-johan-tempelaar-1