HAMBURG – „Wie wird Versöhnung möglich – zwischen Gewalttätern, ihren Opfern und der Gesellschaft?“ ist das Thema beim mennoFORUM am 02. November 2012, 18 Uhr, in der Mennonitenkirche Hamburg (Mennonitenstr. 20). Gewaltverbrechen geschehen in unserer Gesellschaft täglich. Nach der Tat reagiert die Gesellschaft auf den (meist männlichen) Täter mit Ablehnung und Strafe – und ignoriert oft die Bedürfnisse des Opfers.
Die Sichtweise, dass nicht nur der Täter Aufmerksamkeit verdient, sondern in erster Linie das Opfer, musste sich in den letzten Jahrzehnten erst durchsetzen. Oft ist zudem der Täter selbst ein ignoriertes Opfer, das durch die gesellschaftliche Ablehnung noch mehr in sich verkrümmt. Die Gesellschaft wiederum hat ein starkes Sicherheitsbedürfnis und ächtet aus Angst die Täter, wie sich zuletzt in Hamburg-Jenfeld gezeigt hat.
Kann man mit Gewaltverbrechen auch anders umgehen? Können die Bedürfnisse aller wahrgenommen werden, ohne dass noch mehr Gewalt geschieht? Gibt es positive Potenziale, die für alle Parteien versöhnend sind?
Das sind Fragen, zu denen die Gäste im mennoFORUM  Stellung beziehen: Wolfgang Sielaff (Polizeivizepräsident a. D., Vorsitzender von Weißer Ring Hamburg e. V.) spricht für die Opfer, Prof. Dr. Otmar Hagemann (Professor für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Kiel) stellt das Konzept der restaurativen Gerechtigkeit vor, Dr. Ines Woynar (Fachanwältin für Strafrecht) ist die juristische Spezialistin und Probst Matthias Bohl (Evang.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost) ist Theologe und Kirchenleiter in Hamburg-Jenfeld.