OBERSÜLZEN – Während einer außerordentlichen Gemeindeversammlung am 5. November 2010 war die Fusion der Mennonitengemeinde Obersülzen mit der Mennonitengemeinde Monsheim beschlossen worden, die Kirche und das Gemeindehaus der Obersülzer Mennoniten sollen verkauft werden. Dagegen hat ein Gemeindeglied geklagt, laut Angaben in der RHEINPFALZ wurde die Klage nun abgewiesen.

Gegen den Beschluss der Gemeindeversammlung hatte Gunter Schumann, selbst Gemeindeglied und bei der Versammlung nicht anwesend, Klage vor dem Verwaltungsgericht in Neustadt eingelegt. Am 24. Februar sollte die Verhandlung stattfinden. Nach Angaben in der RHEINPFALZ wurde die Klage aber von der vierten Kammer des Verwaltungsgerichts abgewiesen, mit Hinweis auf das Selbstbestimmungsrecht von Kirchen und Religionsgemeischaften. Die Menonitengemeinde Obersülzen war eigenständige Körperschaft öffentlichen Rechtes. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Erst 2006 hatte die Gemeinde ihr 140jähriges Bestehen am Ort gefeiert. Die Gemeinde war im 16. Jahrhundert gegründet worden und 1866 von Heppenheim an der Wiese nach Obersülzen „übergesiedelt”. Am 2. Dezember 1866 war das Obersülzener Kirchengebäude eingeweiht worden.

Bis Anfang 2010 Jahres hatte sich die Gemeinde Obersülzen eine Pastorenstelle mit der Gemeinde Monsheim geteilt. Der letzte gemeinsame Pastor der Gemeinden, Frank Feldhusen, trat im April 2010 eine neue Stelle in der Stadtmission St. Ingbert an. Seit Sommer 2010 fanden keine Gottesdienste in Obersülzen mehr statt, zuletzt hatte die Gemeinde 44 Mitglieder. Die Mennonitengemeinde Monsheim hat seit 1. September 2010 mit Dr. Andreas Fraund wieder einen Pastor.