EMDEN – Die Konferenz der Nordwestdeutschen Mennonitengemeinden lädt am Freitag, 14.01. zu einer Veranstaltung nach Emden. „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ – so lautet der Titel der am 5.12.2009 verabschiedeten Erklärung zum gerechten Frieden der VDM. Wie es dazu kam, was damit bezweckt werden soll und wie diese Erklärung zur Einmischung in den gesellschaftlichen Diskurs aufrufen will, soll Gegenstand der Veranstaltung in der Emder Mennonitenkirche am Freitag, den 14.1.2011 sein.

Den Beginn bildet ein Friedensgebet um 19.00 Uhr, anschließend wird es ein Podium geben, in dem einer der Mitverfasser, Pastor Dr. Fernando Enns, Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg, der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Pastor Renke Brahms, die Präsidentin der Fachhochschule Emden-Leer, Prof. Dr. Dorothea Hegele, der persönliche Referent des evangelischen Militärbischofs, Pastor Dr. Werner Weinholt, der Friedensbeauftragte der evangelisch- reformierten Kirche, Pastor Bert Gedenk  und die ehemalige Bundeswehrsoldatin und Buchautorin Daniela Matijevic (angefragt) miteinander ins Gespräch kommen sollen. Die Gesprächsleitung hat Pastorin Martina Basso, Leiterin des Mennonitischen Friedenszentrums Berlin (MFB).

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“ – auf diese Aussage haben sich bereits die Gründungsmitglieder (u.a. auch die VDM) des Ökumenischen Rats der Kirchen im Jahre 1948 verständigt. Wie aber sieht das deutsche kirchliche Engagement aus, wenn die Bundeswehr in immer neuen „Auslandseinsätzen“ involviert ist?  Bereits im Februar 2007 kritisierte der Beirat des MFB zusammen mit dem freikirchlichen Beauftragten am Sitz der Bundesregierung, Peter Jörgensen, die Gestalt des bundesdeutschen Afghanistan-Einsatzes und bat die Bundesregierung “ dringendst um eine Überprüfung des gesamten Afghanistan-Engagements, um eine umfassende Analyse der bisherigen Bemühungen im zivilen Bereich im Lichte des ‚Afghanistan Compact‘ und um die stärkere Fokussierung auf das Feld der zivilen Konfliktbearbeitung als Querschnittaufgabe der unterschiedlichen beteiligten Ressorts“. In einem Wort der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) vom 25.1.2010 ist zu lesen, dass „Gottes Frieden anzusagen und, getragen von dieser Gewissheit, sich für einen gerechten Frieden auf dieser Erde einzusetzen,… Aufgabe der Kirche (ist).“

Was können und müssen Kirchen über ihre Verlautbarungen und Friedenserklärungen hinaus tun, um der „Anwendung kriegerischer Gewalt“ zu widersprechen (VDM-Friedenserklärung)? Wie können Kirchen der Gewöhnung an „kriegerischen Einsätzen“ Einhalt gebieten? Wo gibt es Möglichkeiten der Vernetzung und Verständigung mit anderen gesellschaftlichen Akteuren, die ebenfalls den Weg der Gewaltfreiheit beschreiten wollen?

Gelegenheit zur Vertiefung der Gespräche soll es im Anschluss an das Podium geben. Weitere Informationen bei Pastor Jan Lüken Schmid, Konferenz der Nordwestdeutschen Mennonitengemeinden: 04921 – 229 66