doerksenMUTTENZ – Helmut Doerksen war von 1966 bis 2002 Dozent am Theologischen Seminar Bienenberg und auch viele Jahre in der Leitung des Bienenbergs tätig. Am 12. April verstarb er nach langer Krankheit.

Helmut Doerksen wurde am 26. August 1937 in Asuncion, Paraguay geboren. Seine Eltern waren Ende der 1920er Jahre aus der UdSSR hierhin geflüchtet. 1939 erfolgte der Umzug in den Chaco und 1949 die Auswanderung nach Kanada. Seine Taufe von Juli 1956 in Abbotsford war Ausdruck seiner bewussten Entscheidung für ein Leben in der Nachfolge Jesu.

Nach seiner Ausbildung zum Lehrer verheiratete er sich 1963 mit Lydia Toews. Dieser Ehe entsprossen drei Kinder: Paul (* 1967), Carol (1969-1990) und Richard (1970-1998).

Von 1964 bis 1966 studierte Helmut Doerksen in Winnipeg Theologie. Nach Studienabschluss begannen er und Lydia einen Freiwilligendienst mit Mennonite Central Committee (MCC), dem Hilfswerk der nordamerikanischen Mennoniten. Dieser Einsatz bestand in einer Lehrtätigkeit an der „Europäischen Mennonitischen Bibelschule“ auf dem Bienenberg bei Liestal in der Schweiz. Der ursprünglich auf 2 Jahre geplante Einsatz wurde allerdings kontinuierlich verlängert und dauerte letztlich bis 2002. Parallel zu seiner Tätigkeit auf dem Bienenberg engagierte sich Helmut auch in der Mennonitengemeinde Schänzli in Muttenz, wovon viele Jahre als Prediger und Ältester. Theologische Weiterbildung war Helmut zeitlebens wichtig, so besuchte er regelmässig Kurse an der Uni Basel (1968-1976) und vertiefte im Rahmen von zwei Sabbaticals in den USA (1980/81 und 1990/91) seine Kenntnisse namentlich in seelsorgerlich-therapeutischen Themen sowie beim Thema „Gewalt in Familien“.

Von 1983-1998 fungierte Helmut Doerksen als umsichtiger Vorsitzender der Bienenberg-Werkleitung. Dabei waren ihm die persönliche Kontaktpflege zu den Mitarbeitenden, den Trägerkreisgemeinden und Freunden des Bienenberges sowie eine gute finanzielle Haushalterschaft zentrale Anliegen. Nach ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen bereits ab 1997 machten sich ab dem Jahr 2000 erste Anzeichen der Erkrankung Multisystematrophie (MSA) bemerkbar. Nach seiner Pensionierung von 2002 und dem gleichzeitigen Umzug vom Bienenberg nach Muttenz schwanden Helmuts Kräfte zusehends. Nach mehrjähriger, zunehmend schwerer und pflegeintensiver Krankheitszeit wurde er am 12. April 2010 von seinem Leiden erlöst.

In der nächsten BRÜCKE und in der PERSPEKTIVE wird ein auführlicherer Nachruf von Hanspeter Jecker erscheinen.