BAD BLANKENBURG – Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat den neuen Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth (Wetzlar), zu seinem Amt beglückwünscht. Der stellvertretende Ratsvorsitzende, der Thüringer Bischof Christoph Kähler (Eisenach), wünschte bei der Amtseinführung Werths am 20. März am Sitz der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg, dass Werth seine Stimme zum Lobe Gottes erklingen lasse und so zum Segen für die Evangelische Allianz werde.

Der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), Siegfried Großmann, überbrachte die Glückwünsche der Freikirchen in Deutschland. Er sagte, Allianz und Freikirchen bräuchten sich gegenseitig, damit sie nicht in Engführungen gerate.

Die Allianz verbinde Christen über kirchliche Grenzen hinweg durch die Konzentration auf Jesus Christus. Es sei ein Geschenk Gottes, dass sowohl Werth als auch sein Vorgänger Peter Strauch das Lob Gottes auch musikalisch verbreiten. Von beiden haben Lieder Eingang in Gesangbücher der Christenheit gefunden.

Werth, der hauptamtlich Direktor des Evangeliums-Rundfunks (ERF) in Wetzlar ist, hat am 1. Januar die Nachfolge von Peter Strauch als ehrenamtlicher Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz übernommen. Der Hauptvorstand hatte den 55jährigen Medienfachmann mit überwältigender Mehrheit im September gewählt.

Peter Strauch (Witten), Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, kandidierte aus Altersgründen nicht mehr. Der 63jährige, der seit Oktober 2000 an der Spitze der Allianz stand, tritt Ende 2007 als Präses in den Ruhestand.

Werth gehört seit 1997 dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz an, einem Verbund von Christen aus den Evangelischen Landeskirche, den evangelischen Freikirchen und Gemeinschaften. Sie hat in über 1.100 Städten und Dörfern örtliche Gruppen. Zu ihrem Verbund zählen sich darüber hinaus 336 überregional arbeitende Werke und Verbände.

„Wir als Gemeinschaftsbewegung freuen uns, dass die Evangelischen Allianz in disonanten Zeiten die richtigen Töne anschlägt“, so der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Christoph Morgner (Siegen). Die Allianz solle die Einheit in Christus im Alltag immer wieder betonen. Angesichts der säkularisierten Zeit sei es nötiger denn je zusammenzustehen und die Kräfte zu bündeln. Die Gemeinschaftsbewegung verstehe sich als Kern und Motor der Allianz.
Werth sagte, Christen müssten heute einerseits Jesus- und Gottes-zentriert leben, andererseits aber auch Menschen-nah und weltoffen.

In einem Vortrag erinnerte der frühere Direktor der Bibelschule Falkenberg bei Berlin, Werner Beyer (Bad Blankenburg), an den ersten Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, Andreas Graf von Bernstorff (1844 – 1907), dessen Todestag sich am 21. April zum 100. Mal jährt.

Bernstorff habe ungeachtet seiner politischen Laufbahn seinen Glauben an Gott an erste Stelle gesetzt. So engagierte er sich 1853 für inhaftierte Protestanten in Spanien, die mehreren Jahren Galeere verurteilt waren. Sein Engagement führte dazu, dass die Strafe gemildert wurde.

40 Jahre lang hat Bernstorff die Evangelische Allianz geleitet und geprägt. Beyer: „Bernstorff verstand es, des Heilandes Geist und Art auch in die Gespräche und Verhältnisse des Lebens hineinzutragen.“