ENKENBACH – Der Leitende Bischof der Vereinigten Ev.-Lutherischen Kirche (VELKD), Johannes Friedrich, hat mit persönlichen Grüßen an den „Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden (AMG) sowie allen Gemeindegliedern“ des 10. Jahrestages des Mennonitisch-Lutherischen Dialogs gedacht.
Mit den damals gefeierten Gottesdiensten „haben wir weithin die Trennung überwunden, die seit Jahrhunderten zwischen unseren Kirchen bestand“, so Friedrich. Aufgrund der leidvollen Geschichte sei es wichtig, die Ergebnisse des Dialogs zu erinnern: „das gemeinsame Verständnis des Evangeliums unseres Herrn Jesus Christus.“
Friedrich äußerte den Wunsch, auf dem Weg zur Kirchengemeinschaft weiter voran zu kommen. Dazu gehöre es, sich über die Unterscheide im Bekenntnis zu verständigen „und dass wir miteinander im vertrauensvollen Austausch über die Fragen stehen, die uns gegenseitig vielleicht auch manchmal belasten können“.
Er habe die Hoffnung, dass der zehnte Jahrestag zur gegenseitigen Einladung zum Abendmahl von den Gemeinden aufgegriffen werde, um miteinander Gottesdienste zu feiern.
Der Vorstand der AMG hat diese Grüße nun erwidert. Die gegenseitigen Erklärungen seien „Dokumente einer neuen Qualität der Beziehung… Seither dienen sie immer wieder der Erinnerung an das uns verbindende Bekenntnis zu Jesus Christus und an die geschenkte Gemeinschaft, in der wir die Ernsthaftigkeit des Glaubens bei unseren lutherischen Geschwistern neu entdecken konnten“.
Die AMG weist auf bleibende Differenzen hin, über die der Dialog fortgesetzt werden sollte. Hierzu zählt das unterschiedliche Taufverständnis oder die Frage der Legitimierung militärischer Gewalt. Die Diskussion über den unkommentierten Abdruck des 16. Artikels der Confessio Augustana im Evangelischen Gesangbuch wird als Illustration genannt. Allerdings sei durch gemeinsame ökumenische Initiativen wie die „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ auch die Vielfalt der Meinungen innerhalb der lutherischen Kirche deutlicher geworden. Die AMG äußert die Hoffnung, dass bleibende Differenzen nicht auf ewig ihren kirchentrennden Charakter behalten müssen.
Bilaterale Gespräche hat es bisher auch in Frankreich und den U.S.A. gegeben. Seit 2005 wird ein offizieller Dialog zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Mennonitischen Weltkonferenz geführt.
Die AMG im Internet: www.mennoniten.de