AKRON – Das Mennonite Central Committee (MCC) hat fast 1,7 Mio. US$ (ca. 1,4 Mio. €) für erste Nothilfe nach dem Hurrikan „Katrina“ bereitgestellt. Der Großteil der Gelder, nahezu 1,2 Mio. US$ (knapp 1 Mio. €), wird an Gemeinden in und um die vom Sturm betroffenen Gebiete gehen. Diese sind aktiv an der Beiseitigung der Schäden beteiligt. Das MCC arbeitet auch mit dem Katastrophenhilfsdienst „Mennonite Disaster Service“ (MDS) zusammen, der im gesamten Katastrophengebiet Aufräum-, Wiederaufbau- und Reparaturmaßnahmen durchführt.

Die Hilfe des MCC umfasst auch Sachspenden im Wert von über 500 000 US$ (ca. 415 000 €), die auf Bitten des MDS und örtlicher Gemeinden bereits in die Region geliefert worden sind.

Über Gemeinden vor Ort wird das MCC eine Reihe von Initiativen unterstützen, so zum Beispiel die Beschäftigung einheimischer Kräfte für soziale Aufgaben, die den Evakuierten bei ihren Bemühungen um Unterkunft und Unterstützung helfen sollen. Andere Kräfte sollen beschäftigt werden, um in Ortschaften Hilfe zu leisten, die von dem Hurrikan beschädigt wurden, wo aber die Bevölkerung vor Ort geblieben ist und jetzt Hilfe beim Ausfüllen von Behördenformularen und bei ihren Bemühungen um den Erhalt von Hilfe benötigt.

Das MCC wird den Pastor/innen von Kirchen, die durch den Sturm beschädigt oder zerstört wurden, Hilfen an die Hand geben, mit denen sie auf die Bedürfnisse ihrer Gemeindeglieder eingehen können, von denen viele jetzt evakuiert sind. Langfristig wird auch das Thema Ungerechtigkeit und Rassismus behandelt werden, das mit der Katastrophe verwoben ist.

Seit dem Sturm engagieren sich die Gemeinden der Region für die Opfer. Die „Poarch Community Church“, eine Mennonitengemeinde im Reservat der Poarch-Creek-Indianer in der Nähe von Atmore/Alabama, hat während des Hurrikans und für zwei weitere Wochen 60 Evakuierten Obdach gewährt.

„Als Gemeinde waren wir darauf nicht vorbereitet, aber wir wollten eine Übergangslösung ermöglichen, bis eine Notunterkunft für die Betroffenen eingerichtet werden konnte“, berichtet Steve Cheramie Risingsun, der Prediger der Gemeinde.

Die Mitglieder mancher Gemeinden in Louisiana, zum Beispiel der Iglesia Amor Viviente in Metairie, der Comunidad Cristiana Internacional in Harahan und der Iglesia Evangélica Garífuna in New Orleans, sind evakuiert worden. „Die meisten Geschwister haben alles verloren“, berichtet Pfarrer Carl Bernhard von der Gemeinde „Amor Viviente“. „Ihre Wohnungen und Häuser stehen noch, aber alle Sachen sind verdorben.“

Die Gemeinde „Houston Mennonite Church“ hilft einigen der Hunderttausenden Flüchtlinge, die nach Texas gekommen sind, bei der Wohnungssuche und durch Hilfsleistungen. In Meridian/Mississippi hat die „Jubilee Mennonite Church“ ihre Turnhalle in ein Dienstleistungszentrum des Roten Kreuzes umfunktioniert. Über 300 Familien tragen sich dort täglich in die Hilfslisten des Roten Kreuzes ein und erhalten Schecks.

„Unsere Ortschaft solidarisiert sich, Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund helfen Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund“, berichtet Elaine Maust aus dem Pastorenteam der „Jubilee Mennonite Church“. „Aber ich glaube, wir sind noch in der Phase der bloßen Reaktion. Bei unseren Überlegungen, was zu tun ist, leben wir im Moment von einem Tag auf den anderen.“

Das MCC bittet um Spenden zur Finanzierung der Arbeit der Gemeinden vor Ort, die sich darum bemühen, in ihren Ortschaften die materiellen und seelischen Schäden zu lindern. Online-Spenden (per Kreditkarte) sind unter www.mcc.org/katrina möglich.

MCC Northwest Europe, Übersetzung: cof
http://www.mcc.org