ASMARA, ERITREA – Sicherheitskräfte haben eine Hochzeitsgesellschaft von über 200 Personen, darunter das Brautpaar, am 28. Mai 2005 in der Hauptstadt Asmara festgenommen. Es soll sich bei allen von ihnen um Mitglieder der in Eritrea verbotenen „Meserete Kristos“-Kirche handeln. Die Personen sind daher in grosser Gefahr, gefoltert zu werden, um sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Die Mennonitische Weltkonferenz ruft zum Gebet für die Glaubensgeschwister auf. Die Meserete Kristos Church in Eritrea zählt sich zur Mennonitischen Weltkonferenz.

Nach Ansicht von Amnesty International handelt es sich um gewaltlose politische Gefangene, die allein wegen der friedlichen Wahrnehmung ihres Rechts auf freie Meinungsäusserung inhaftiert worden sind. Die Festgenommenen befinden sich auf einer Polizeistation im Stadtteil Expo von Asmara. Am 29. Mai 2005 kamen einige von ihnen ohne Anklage wieder frei, die Mehrzahl befindet sich aber weiterhin in Gewahrsam. Amnesty International namentlich bekannt sind lediglich der Bräutigam Binyam Gezay und der Gospelsänger Essey Stefanos. Nach den Gesetzen des Landes hätten sie binnen 48 Stunden nach der Festnahme einem Richter vorgeführt werden müssen, was jedoch unterblieben ist.

In Eritrea findet nach wie vor religiöse Verfolgung statt, obwohl die Regierung dies bestreitet. Berichten zufolge werden Mitglieder evangelikaler Kirchen häufig gefoltert, um sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. In jüngster Zeit sind vermehrt Personen festgenommen worden, die sich dem seit 2002 bestehenden Verbot christlicher Minderheitenkirchen widersetzen, die ausserhalb der genehmigten eritreisch-orthodoxen Kirche, der evangelisch-lutherischen Kirche Eritreas und der römisch-katholischen Kirche stehen.

Mehr Informationen (auf Englisch) www.release-eritrea.org.uk/