ATHEN – Heute Morgen begann in Athen die Konferenz für Weltmission und Evangelisation (CWME) mit zwei thematischen Einführungen zum übergreifenden Thema „Komm, Heiliger Geist, heile und versöhne.“ Knapp 700 Repräsentanten von Kirchen und Missionswerken aus aller Welt wurden aufgefordert, die Gegenwart des Heiligen Geistes nicht für sich selbst zu beanspruchen. Seine Gegenwart könne nur jeweils durch ihre Nachbarn erkannt werden.

In zwei sich ergänzenden Vorträgen kamen die jeweilige persönliche Tradition der Sprecher zum Ausdruck – mehr theologisch orientiert bei der presbyterianischen Professorin Kirsteen Kim aus Großbritannien und eher erzählend beim pfingstkirchlichen Missionar Dr. Wonsuk Ma aus Südkorea. Während Kim sich auf die Frage der Wahrnehmung von Präsenz und Wirken des Heiligen Geistes konzentrierte, stellte Ma die Erfahrungen der Pfingstkirchen in den vergangenen 100 Jahren in den Vordergrund.

Beide, die Pfingstkirchen und die „historischen“ Kirchen, müssen voneinander viel über ihre unterschiedlichen Perspektiven und Traditionen lernen, sagt Ma. „Als ‚Neulinge‘ können die Pfingstkirchen von der reichen Geschichte und Tradition der ‚historischen‘ Kirchen lernen. Gleichzeitig dient das Entstehen einer neuen Bewegung – speziell das einer Erneuerung wie der pfingstkirchlichen – als Erinnerung Gottes an den Auftrag der Menschen zur Mission in der Welt.“

Die Worte von Theologieprofessor Stanley Samantha ins Gedächtnis rufend, erinnerte Kim die Teilnehmer daran, dass es nicht an uns sei zu behaupten, dass der Heilige Geist bei uns ist, „unsere Nachbarn müssen dies erkennen.“ Diese Feststellung sei Inhalt für eine ökumenische Debatte, sagt sie, und man benötige dafür einen „weiten Horizont und Demut“.

Die Delegierten der Weltmissionskonferenz des Ökumenischen Rates der Kirchen aus orthodoxen, protestantischen, pfingstkirchlichen und evangelikalen Kirchen und Missionswerken sind zu dieser Demut aufgerufen und dazu, die Gegenwart und das Wirken des Heiligen Geistes in allen Christen zu erkennen.

Den vollständige Text der beiden Vorträge finden Sie auf der Seite der Konferenz unter
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Quelle: www.mission2005.org