Am 21. Mai 2024 wies ein Gericht in Kalamata, Griechenland alle Anklagen gegen neun ägyptische Männer ab, die beschuldigt wurden, im vergangenen Juni vor Griechenland einen Schiffbruch mit über 650 Toten verursacht zu haben. Das Gericht erklärte, es sei für die Verhandlung des Falles nicht zuständig. Auch die Tagesschau berichtete.
Menschenrechts- und zivilgesellschaftliche Gruppen, Anwälte und Zeugen reagierten mit Jubel auf die Nachricht vom Freispruch der Männer. Viele von ihnen sind überzeugt, dass der Prozess Teil einer Praxis der Kriminalisierung von Asylbewerbern in Griechenland ist. Mit ihnen feierten die Mitglieder von Aegean Migrant Solidarity (AMS), das vom Deutschen Mennonitischen Friedenskomitee unterstützte Team auf Lesbos.
Das DMFK schreibt: „Der Kampf für Gerechtigkeit geht weiter“ – 50 Überlebende des Schiffbruchs haben rechtliche Schritte gegen die griechische Küstenwache wegen der Verursachung des Schiffsunglücks eingeleitet. Das AMS-Team unterstützt dieses Vorgehen.
Die Schicksal der Pylos9 ist noch unklar. Auf Anfrage sagte Christina K. von AMS dazu: “Wahrscheinlich werden sie heute freigelassen, aber je nach Asylantrag eines jeden von ihnen könnten sie sich längere Zeit in Verwaltungshaft befinden.”
Mehr dazu unter https://www.infomigrants.net/en/post/57222/greece-court-drops-migrant-shipwreck-charges-against-pylos-9
[Foto: Anwälte und Anwältinnen in Kalamata, Griechenland]