Am Montag, dem 02.10.2023 berichtete Hans Peter Wiebe, der Vorsitzende des Mennonitischen Arbeitskreises Polen, über seine Vorfahrenfamilie Jansson/Jantzen, die im 17. Jahrhundert aus Emden in das Weichsel-Nogat-Delta zog. Das früheste Dokument ist ein Kaufvertrag aus dem Jahr 1618. Ein Peter Paulsen verkaufte an den „Jacob Jantzen von Embden“ Mietland in Beiershorst, der darauf ein Häuschen bauen und Branntwein brennen will, um sich zu ernähren. 1612 war den Täufern in Emden die Religionsausübung verboten und diese 1613 mit einer Strafe von 5000 Talern bedroht worden. Vermutlich war das der Grund, warum Jacob Jantzen in Beiershorst, einem kleinen Dorf westlich von Tiegenhof im großen Werder (rund 60 km südöstlich von Danzig) auftauchte. Er überlebt dort den 2. schwedisch-polnischen Krieg von 1655-1660, in dem alle Höfe bis auf einen niedergebrannt wurden. Sein Sohn Cornelius Jantzen (?-?) heiratete Anna Claassen (vor 1690-?). Sie lebten auf einem Hof im Elbinger Ellerwald. Anna Claassens Vorfahren lassen sich über die Eltern Peter Claassen (um 1650-1713) oo Witwe Idcke Epp und die Großeltern Hans Claassen (vor 1600-1654) oo NN Sprungk bis zum Urgroßvater Cornelius Sprungk (um 1560 in den Niederlanden – 1618 in Altebabke, Ellerwald) zurückverfolgen. Wahrscheinlich gehörte Cornelius Sprungk zu jenen Täufern, die 1585 aus Antwerpen fliehen mussten. Der Name Sprunck findet sich heute noch in Antwerpen und kommt unter den ältesten Täufermärtyrern in den Niederlanden vor.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie auf den Seiten des Geschichtsvereins.

Am Montag, dem 06.11. 2023 wird Christina Mekelburger mit den Teilnehmenden üben, alte Schriften zu lesen. Sie hat bereits alte Texte für die Mennonitische Forschungsstelle transkribiert. Astrid von Schlachta konnte sie gewinnen für einen Abend mit einem Brief des Pfälzer Mennoniten-Predigers Peter Weber (1731-1781). Die Mennonitische Forschungsstelle besitzt eine große Sammlung seiner Briefe. Er war vom Pietismus inspiriert und einerseits sehr geachtet, andererseits löste er heftige Kontroversen aus.

Wie immer von 19:30 – 21 Uhr, Einwahl über https://www.mennonitischer-geschichtsverein.de/mennonitische-familienforschung-per-zoom/