„Mit der Waffe an der Schläfe lässt sich nicht verhandeln – außer über die eigene Unterwerfung“, so Bundeskanzler Scholz (Regierungserklärung 2.3.2023). „Dient es dann tatsächlich dem Schutz eines/r so Bedrohten, wenn man ihm/ihr eine Waffe hinschmeißt?“ – könnte die Gegenfrage lauten. Oder ist das gesamte Bild völlig unangemessen, wenn es um eine Kriegssituation geht, in der es immer viele verschiedene Situationen, Perspektiven und Narrative gibt?
Die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen (Fachbereich Ev. Theologie, Uni Hamburg) und die Mennonitengemeinde Hamburg-Altona laden wieder ein: Zu einem Raum für Diskussionen über aktuelle friedensethische und -politische Fragen, mit Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche. Auch Studierende werden teilnehmen.
Standen sich innerhalb der christlichen Tradition in der Vergangenheit vor allem die „Lehre des gerechten Krieges“ einerseits und verschiedene pazifistische Positionen (u.a. der historischen Friedenskirchen) andererseits polarisiert gegenüber, so wurde in der internationalen Ökumene allmählich ein Verständnis vom „Gerechten Frieden“ erarbeitet, das einen breiten Konsens ermöglichte. Wenn es allerdings zu konkreten Bedrohungen kommt, wie durch den Angriffskrieg Russlands gegenüber der Ukraine, dem „Krieg gegen den Terror“ in Afghanistan, oder einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg in Kolumbien, dann scheinen nicht nur die kirchlichen Positionen – samt ihrer ethischen Begründungen – wiederum in alte Polarisierungen zu verfallen. – Im mennoForum sollen jeweils auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, die jenseits des Mainstream liegen.
Am 5. Mai werden ausgewählte Expert:innen und Betroffene über den Krieg in der Ukraine diskutieren, insbesondere Rolle und Verantwortung, die uns in Deutschland (und Europa) zukommen.
Am 2. Juni wird der Friedensprozess in Kolumbien in den Vordergrund gestellt, wiederum mit interessanten Gesprächspartner:innen, auch aus Kolumbien.
Das Publikum wird beim mennoForum aktiv in die Diskussion einbezogen. Dafür bieten auch die Gespräche beim Essen vorher (ab 18.00 Uhr) sowie der Ausklang bei Brot, Saft und Wein (ab 21.00 Uhr) eine gute Gelegenheit.
Es besteht auch die Möglichkeit, das mennoForum per Zoom zu verfolgen. Von 19.00 – 21.00 Uhr werden digitale Gäste zugeschaltet sein. Der Link zur Online-Teilnahme findet sich auf https://mennoforum-hamburg.de/