Laut einer Meldung von Menno-Welt, ist der Lehrer und Autor Heinrich Derksen im Alter von 69 Jahren am Freitag, 13. Januar, nach kurzer aber schwerer Krankheit verstorben. Erst in jüngster Vergangenheit hatte Derksen mit seinem Roman „Die Taube auf der Cabaña“ beim Bonner Tweeback-Verlag debütiert. Darin kritisiert er in spannenden Schilderungen die mennonitische Gesellschaft, die auf ihren Wanderungen und Fluchtbewegungen immer wieder auf Landflächen siedelt, die zuvor anderen Völkern weggenommen wurden. Konkret veranschaulicht er es mit den Erlebnissen eines Mennonitenjungen mit der Indigenen-Ethnie Enhlet im Chaco und mit den Tataren in der Ukraine. Der Roman spielt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und danach. Auch privat setzte sich Derksen für die Indigenen ein. Er war auch der „Ghostwriter“ hinter den Büchern „Vom ‚Paradies‘ in die grüne Hölle Paraguays“ (von Heinrich Derksen senior) und „Frau Braun, die Lange, die übrigblieb“ (von Abram Löwen), die in den Chaco-Kolonien eine große Bekanntheit erlangten.

Geboren ist der Autor in Filadelfia, Zentrum der Kolonie Fernheim im Chaco Paraguays. Sein Vater betrieb eine Tankstelle, in der Heinrich in seiner Freizeit arbeitete, weshalb er auch als „Shell-Derksen“ bekannt war.

Nach Abitur und Lehrerseminar ergriff Derksen die Chance eines Lehramtsstudiums in Deutschland, wo er dann auch eine Familie gründete. Mehrere Jahre unterrichtete er als Auslandslehrer in Polen. Zuletzt ließ sich die Familie berufsbedingt in Herchen an der Sieg nieder. Er unterrichtete in der Gesamtschule Windeck Deutsch, Geschichte und ev. Theologie und setzte sich für ökologische Themen ein. 

Nach Veröffentlichung seines Romans plante er schon ein weiteres Buch, das jetzt aber leider nicht realisiert werden kann. Heinrich Derksen hinterlässt eine Ehefrau, zwei Töchter mit ihren Partnern und zwei Enkel. 

Horst Martens
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