HAMBURG – Im November 2017 startet in Hamburg die neue Themenreihe des mennoFORUMs „Sicherheit!“ – zu welchem Preis? Das Bedürfnis nach Sicherheit und die Grundrechte im Widerstreit.

Terroranschläge in europäischen Großstädten, aber auch Randalierer wie zuletzt beim G20-Gipfel in Hamburg erschüttern unser Sicherheitsgefühl. Zur jeweiligen Schockwelle der Reaktionen gehört eine Diskussion über die Verschärfung von Gesetzen und eine Einschränkung von Freiheiten, die damit meist einhergeht. Sicherheit hat ihren Preis! Welche Freiheitsrechte sind wir bereit zugunsten von vermeintlich höherer Sicherheit zur Disposition zu stellen?

Seit den Anschlägen in New York 2001 wird über ein „verändertes Sicherheitsbedürfnis“ und einen „erweiterten Sicherheitsbegriff“ diskutiert. Ein „Grundrecht auf Sicherheit“ (Josef Isensee, Staatsrechtler) wird formuliert, um das Dilemma zwischen Sicherheit und Freiheit auszuloten. Unser Grundgesetz formuliert ein solches Grundrecht allerdings nicht ausdrücklich. Doch ist man sich einig, dass die Gewährleistung von Sicherheit eine Aufgabe des Staates ist.

Im Bereich der „Äußeren Sicherheit“ wird von den Vereinten Nationen das Konzept der „menschlichen Sicherheit“ als vorrangiges Ziel gegenüber der „nationalen Sicherheit“ hervorgehoben. Aber die Nationalstaaten sperren sich gegen die damit einhergehende Einschränkung ihrer nationalen Souveränität. Dietrich Bonhoeffer formulierte 1934: „Es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit“. Die Zeugnisse des Neuen Testaments nicht die securitas hervor, sondern betonen die certitudo: die Gewissheit, dass Gott selbst für die „Lilien auf dem Felde“ sorgt (Mt 6,28). Und der Mensch wird gerade in seiner Verwundbarkeit und Verletzlichkeit als Schöpfung Gottes wahrgenommen. – Bietet das Orientierung in der Abwägung?

An drei Abenden bildet jeweils ein anderes Thema den Fokus:
03.11.2017: „Innere Sicherheit!“ – welche Grundrechte geben wir dafür auf?
24.11.2017: „Äußere Sicherheit!“ – wird so Frieden?
12.01.2018: Das menschliche Grundbedürfnis nach Sicherheit – zwischen Verwundbarkeit und Wehrhaftigkeit

Über das mennoFORUM

Der mennonitischen Identität als Friedenskirche folgend, öffnet das mennoFORUM einen Raum der Begegnung und des Dialogs. Aktuelle, gesellschaftsrelevante Herausforderungen sollen hier zur Sprache kommen und aus politischen und friedensethischen Perspektiven erörtert werden.

Hierzu werden Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen eingeladen – aus dem universitären, kirchlichen und gesellschaftspolitischen Bereich. Sie ermöglichen ein informiertes Diskutieren. Zusätzlich wird jeweils ein praktisches Beispiel gelingender Friedensbildung vorgestellt.

Eingeladen sind alle Interessierten. Meinungsbildung und Identitätsstärkung kann nur in der Auseinandersetzung mit anderen gelingen. Vor und nach der konzentrierten Information und Diskussion bietet sich Gelegenheit zu persönlichem Austausch bei Brot, Suppe und Wein.

Veranstaltungsort ist die Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona, Mennonitenstraße 20, 22769 Hamburg,
Tel. 040 – 85 71 12, www.mennoniten-hh.de, kontakt@mennoniten-hh.de